"Die Situation ist schlimm"
Neue Wohnplätze schaffen und eine gerechtere Bezahlung - so die Forderungen der Lebenshilfe.
SALZBURG (lg). Die Lebenshilfe, die sonst tausende beeinträchtigte Menschen in Salzburg betreut, ruft nun selbst um Hilfe. "Die finanziellen Probleme des Landes dürfen sich nicht auf die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen auswirken", lässt der Lebenshilfe-Geschäftsführer Guido Güntert wissen. Eine zentrale Forderung ist der Wunsch nach einer gerechten Bezahlung der Mitarbeiter. Diese werden nach dem Bundes-Sozial-Kollektivvertrag entlohnt - das Land vergütet die Personalkosten jedoch auf Grundlage des Beamtendienstrechtes. "Natürlich geht das auf Kosten der Lebenshilfe, denn die Differenz müssen wir tragen und die liegt bei knapp 800.000 Euro. Wenn dieses Problem nicht gelöst wird, werden wir das langfristig nicht mehr stemmen können", betont Güntert. Dies könnte sich auch auf die Arbeitsplätze der Mitarbeiter auswirken.
198 auf der Warteliste
Ähnlich prekär ist die Situation bei den Wohnheimen: Derzeit sind bei der Lebenshilfe 198 Eltern gemeldet, die einen Wohnplatz für ihr Kind brauchen. "Viele Eltern können aufgrund ihres Alters ihre Kinder nicht mehr allein betreuen. Die älteste Frau, die ihren Sohn betreut, ist 1919 geboren", so Güntert. "Es braucht hier mehr Flexibilität und Individualität, ich denke beispielsweise an betreute Wohngemeinschaften", erklärt Erich Girlek von der Lebenshilfe.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.