"Dinge wieder heil machen"

- hochgeladen von Lisa Gold
Im ersten Salzburger "Repair-Café" kümmern sich Fachleute um kaputte Gegenstände.
SALZBURG (lg). Widerstand gegen die Wegwerfmentalität zeigen und das Bewusstsein für die Nachhaltigkeit schärfen - unter diesem Motto fand vergangene Woche der Stadtdialog im Schloss Mirabell statt. "Die Menschen berührt dieses Thema. Viele Gebrauchsgegenstände landen nur deshalb auf dem Müll, weil es billiger ist, etwas Neues zu kaufen als das Alte zu reparieren. Die Reparatur einer alten Küchenwaage meiner Mutter hätte 50 Euro gekostet - für dieses Geld bekommt man zwei neue. Beim Stadtdialog hat man deutlich gemerkt: Die Menschen wollen kaputte Dinge eigentlich gar nicht wegwerfen, aber sie haben keine andere Wahl", erklärt Anja Hagenauer vom städtischen Integrationsbüro, das den Stadtdialog organisiert hatte.
Um dieser verschwenderischen Konsumlogik entgegenzuwirken, soll nun ein "Repair-Café" ins Leben gerufen werden. "Im Repair-Café stehen kostenlos ehrenamtliche Fachleute zur Verfügung und versuchen, die von den Besuchern mitgebrachten Gegenstände zu reparieren. Wir haben beispielsweise einen ehemaligen Elektromeister und eine frühere Schneiderin, die sich um die kleinen 'Problemfälle' kümmern. Wichtig ist uns, dass es sich um Gegenstände handelt, die man in einer Hand tragen kann. Sperrmüll oder übergroße Haushaltsgeräte sind nicht für das Repair-Café geeignet", ergänzt Hagenauer, die das Ganze auch als Gelegenheit sieht, das Gemeinsame in den Fokus zu stellen.
"Zu sehen, dass man gemeinsam mit anderen wieder etwas heil machen kann, stärkt das Miteinander und den Zusammenhalt unter den Menschen", betont Hagenauer. Das "Repair-Café" findet am 29. Juni von 13 bis 16 Uhr vor der Stadtbibliothek statt.


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