Musik und Lyrik bei "Stromlos" im Schloss Leopoldskron
Pure Musik und literarische Ergüsse warten beim "Stromlos"- Konzert auf Schloss Leopoldskron.
SALZBURG (lg). Weniger ist mehr – davon war der Salzburger Dominique Schichtle überzeugt, als er 2015 mit "Stromlos" einen Gegentrend zur elektronischen Musik setzen wollte. "Es ist ein kurzes Einfrieren der Zeit, das Abschalten des digitalen Alltags. Es dreht sich alles um die Kunst, die aus dem Herzen kommt, und ich habe versucht, die Musik auf das Minimalste herunterzubrechen, eben auf ihre Akustik und den Inhalt", erklärt Schichtle.
Musik trifft auf Lyrik
Als Bindeglied der Akustikveranstaltung dient die Lyrik. "‚Stromlos’ ist sozusagen die akustische Antwort auf Lesebühnen", ergänzt der Salzburger, der auch im Vorstand der Kunsthilfe Salzburg ist. Die erste "Stromlos"-Veranstaltung vor drei Jahren fand im Mozartkino statt, damals noch mit Eintritt. "Nach dieser Veranstaltung wusste ich, dass eine Veranstaltung mehr kann, als nur Tickets zu verkaufen – nämlich zu begeistern und Geschichten zu erzählen. Mich hat auch gestört, dass durch den relativ hohen Eintritt nur eine bestimmte Klientel angesprochen wurde. Zu dieser Zeit entstand der Kontakt zum ehemaligen Prior von St. Peter, Pater Virgil Steindlmüller und er vertraute mir Salzburgs älteste Kirche, die Michaelskirche, an. Vor Weihnachten veranstalteten wir dort ‚Stromlos’, diesmal ohne Eintritt, und ich war zutiefst berührt, wie Lehrlinge und namhafte Unternehmer gleichermaßen von der Musik in den Bann gezogen wurden. Da war mir klar, wohin die Reise gehen soll", schildert Schichtle.
Maximal 150 Besucher bei "Stromlos"
Am sechsten Juni findet "Stromlos" ebenso wie im Vorjahr auf Schloss Leopoldskron, der früheren Wirkungsstätte von Max Reinhardt, statt. Mit dabei unter anderem Flowrag, Scheibsta, Lukas Wagner oder Monthaye. "Die einzelnen Locations spiegeln den Charakter von ‚Stromlos’ wider und lassen diese Nähe zwischen Künstler und Publikum zu", so Schichtle. Weniger ist mehr, das zieht sich wie ein roter Faden durch das Konzept, denn: Zu jedem "Stromlos"-Konzert können maximal 150 Besucher kommen. "Für die jetzige Veranstaltung gab es über 800 Anmeldungen, verlost wurden aber nur 150 Tickets. Diese dafür kostenlos", betont Schichtle und spinnt den Gedanken weiter: "Ich glaube, dass daraus etwas Großes entstehen kann. Man darf nie vergessen: Die Festspiele entstanden auch im kleinen Rahmen durch Max Reinhardt auf Schloss Leopoldskron und heute zählen sie europaweit zu den wichtigsten Kulturveranstaltungen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.