Flüchtlings-Marsch Richtung Grenze - heftige Kritik der Stadt
SALZBURG (lg). Mehr als 1.000 Flüchtlinge machten sich heute Vormittag vom Bahnhof zu Fuß Richtung Deutschland aufgebrochen. Heftige Kritik an der Aktion kommt von der Stadt Salzburg, die diese als "Solo-Aktion der Polizei" bezeichnet. Die Polizei weist diese Kritik zurück.
Polizei eskortiert die Flüchtlinge
Die Polizei begleitete den Tross am Boden, aus der Luft überwachte ein Polizeihubschrauber den Marsch zur Grenze.
Bürgermeister Heinz Schaden zeigte sich verärgert: Weder er noch Bezirkseinsatzleiter Michael Haybäck waren über die Aktion informiert. Sie war offensichtlich vorbereitet, da bereits vor einigen Tagen Verkehrsschilder auftauchten, die für eine allfällige Sperre der Grenze vorbereitet worden waren. „Wir wurden mit keiner Silbe informiert. Das macht alles kaputt, was wir bisher an funktionierender Ordnung im Flüchtlingstransit auf die Beine gestellt haben. Damit wird Deutschland von Wien aus provoziert und unter Druck gesetzt. Eine gezielte Provokation, die ich für absolut kontraproduktiv halte. Noch dazu geht sie zu Lasten der Salzburger Bevölkerung. Das ist offensichtlich die Linie der Wiener Stäbe“, so Bürgermeister Heinz Schaden. „Ich halte das für total kontraproduktiv. Alle unsere erfolgreichen Bemühungen werden dadurch konterkariert", so Schaden.
Verantwortung liegt bei Polizei
Die Verantwortung und Versorgung an der Grenze obliegt nunmehr der Polizei, berichtet die Stadt in einer Aussendung. Ein Verbindungsmann der Stadt Salzburg bleibt vor Ort. Die Berufsfeuerwehr ist weiter samt Fahrzeug vertreten. Auch die Müllentsorgung geht, soweit möglich, seitens der Stadt Salzburg weiter.
Rund 1.000 Flüchtlinge an der Grenze
Am Samstag Abend befanden sich mehr als 1.000 Flüchtlinge an der Grenze zu Freilassing. Rund 100 werden dort pro Stunde von den deutschen Behörden übernommen. 500 Flüchtlinge halten sich derzeit in der Bahnhofstiefgarage auf. In der alten Asfinag-Autobahnmeisterei in Liefering sind es aktuell 60 und rund 80 Asylbewerber. Die zwei großen Zelte in der Asfinag bieten Schlafplätze für rund 650 Personen. Sie sind fertig hergerichtet und stehen heute erstmals zur Verfügung.
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