Lokalaugenschein an der Grenze zu Freilassing
SALZBURG. Nachdem die Deutsche Bahn den Zugverkehr zwischen Salzburg und Deutschland eingestellt hat, machten sich im Laufe des Mittwochs immer mehr Flüchtlinge zu Fuß auf den Weg nach Freilassing, um die deutsche Grenze zu queren. Darunter auch viele Familien mit kleinen Kindern. "Wir möchten nach Holland weiter, dort lebt meine Schwester. Wir haben gültige Zugtickets nach München, aber wir dürfen nicht fahren. Jetzt sind wir vom Salzburger Hauptbahnhof hierher gekommen und hoffen so, nach Deutschland zu kommen", erzählt ein syrischer Vater.
Inzwischen haben sich auch hier freiwillige Helfer eingefunden, die die Kinder mit Eis und Wasser versorgen. "Ich bin jetzt spontan in einen Supermarkt gegangen, um Eis und Wasser zu kaufen. So kann ich zumindest einen kleinen Teil beitragen", erzählt Monika.
Bundespolizei bringt Flüchtlinge nach Deutschland
Auf der Brücke am Grenzübergang nach Deutschland stehen Beamte der Bundespolizei, um den Flüchtlingsstrom zu kontrollieren und in geregelte Bahnen zu lenken. "Wir sind hier für eine kontrollierte Organisation verantwortlich und dafür, die Versorgung der Flüchtlinge sicherzustellen. Daher haben wir die Flüchtlinge in der Unterführung untergebracht, da hier Schattenflächen zur Verfügung stehen. Mit Bussen bringen wir die Flüchtlinge in Gruppen nach Deutschland in verschiedene Orte. Welche das sind, ändert sich je nach Kapazitäten. Bei dem Transport kommen Familien sowie Frauen und Kinder zuerst", erzählt ein Bundespolizist.
Anrainer versorgen Flüchtlinge
Auch die Anrainer direkt an der grenze zu Freilassing versorgen die wartenden Flüchtlinge mit Wasser und Lebensmitteln. "Seit die Grenzkontrollen eingeführt wurden, finden sich hier immer wieder Gruppen von Flüchtlingen. Wir versorgen diese Menschen mit Wasser, Tee und Essen. Es ist traurig, dieses Leid der Menschen mitanzusehen, sie sind arme Marionetten eines bösen Systems", erzählt ein Anrainer.
Alles zur aktuellen Situation auf www.meinbezirk.at/flüchtlinge-in-salzburg
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