"Wir geben ihnen Sicherheit"

- hochgeladen von Lisa Gold
In Gnigl wurde eine Notschlafstelle nur für Frauen eröffnet. Jetzt hofft man auf Unterstützung von der Stadt.
SALZBURG (lg). "Wir müssen einen Weg finden, um aus der 'stillen Prostitution' herauszukommen", betont Ernst Flatscher, Initiator der Wärmestube, und spricht damit die Not vieler wohnungsloser Frauen in Salzburg an. "Die Frauen wissen oft nicht, wohin, und versuchen irgendwo unterzukommen. Diese Not wird von vielen Männern ausgenützt", so Flatscher. Ein erster Schritt wurde nun mit der Errichtung einer Notschlafstelle, die nur Frauen vorbehalten ist, gesetzt. Das Haus wurde von Franz Reindl, Geschäftsführer der Firma Iveco Kareb LKW, ursprünglich für die Mitarbeiter des Unternehmens erworben. "Wir haben aber gemerkt, dass dafür gar kein Bedarf besteht und so ist die Idee für das Frauenheim entstanden", erklärt Reindl. Betrieben wird die seit Juli geöffnete Einrichtung in der Linzer Bundesstraße von Ilse und Hermann Grundner. Das Ehepaar kennt die Problematik: "Wir haben bereits zwei Schlafstellen für obdachlose Frauen organisiert. Es ist immer derselbe Teufelskreis: Durch Scheidung oder Jobverlust geraten viele in eine Schuldenfalle, aus der sie nicht mehr herauskommen. Am Ende werden viele dann aus ihren Wohnungen delogiert", erzählt Ilse Grundner. Anders als in den meisten Notschlafstellen, können die Frauen den ganzen Tag dort verbringen. Insgesamt befinden sich in dem Haus zwölf Zimmer, die auf drei Stockwerke verteilt sind. Jedes Zimmer verfügt über ein Bett, einen Tisch und einen Fernseher-Anschluss. Die Hausbetreiberin Ilse Grundner kümmert sich selbst um die Frauen: "Mein Mann und ich kommen jeden Tag hierher. Wir geben den Frauen so eine Sicherheit und sehen nach, ob in den Zimmern alles in Ordnung ist." Das Sozialamt unterstützt das Projekt derzeit mit 285 Euro pro Person im Monat. "Damit das Projekt auf Dauer finanzierbar ist, brauchen wir aber eine monatliche Unterstützung von Stadt und Land in Höhe von rund 1.500 Euro", ergänzt Flatscher. "Dazu muss zuerst ein Antrag eingebracht werden, der dann überprüft wird", ergänzt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ), die für den Bereich Soziales zuständig ist.


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