Internet ist der größte Feind
Schwere Zeiten für den Buchhandel: Internetanbieter und E-Books gelten als starke Konkurrenten.
SALZBURG (lg). Stagnierende Umsätze und Konkurrenz durch Internetanbieter – ein Problem, mit dem der heimische Buchhandel zu kämpfen hat. Gehörte die Branche im vergangenen Jahr noch zu den Gewinnern der Finanz- und Wirtschaftskrise, muss der österreichische Buchhandel heuer ein Umsatzminus von bisher rund vier Prozent hinnehmen. Der inzwischen größte Konkurrent für den stationären Buchhandel ist der Internetriese Amazon. „Der Hauptgrund, warum immer mehr Menschen auf Internetanbieter umsteigen, ist schlicht die Bequemlichkeit. Die Kunden fragen sich, warum sie in eine Buchhandlung gehen sollen, wenn sie die Bücher von zuhause aus über das Internet bestellen können. Auch die E-Books gewinnen zunehmend an Bedeutung“, erklärt Klaus Seufer-Wasserthal, Obmann der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft in der Wirtschaftskammer Salzburg.
Tankstellen-Syndrom
Im Buchhandel wird nun versucht, die sinkenden Umsätze bei den Büchern durch Artikel wie Papier- und Schreibwaren aufzufangen. Seufer-Wasser-thal spricht vom sogenannten „Tankstellen-Syndrom“: „Tankstellen erzielen den Großteil ihres Umsatzes nicht mehr mit Treibstoffen, sondern mit Lebensmitteln oder Tabakwaren.“
Plus bei Sachbüchern
Mit einem Plus von elf Prozent im Vorjahr hat sich der Trend zum Sachbuch auch heuer bestätigt: „Kochbücher und Ratgeber sind der Renner. Auch Kinderbücher sind sehr beliebt“, so Seufer-Wasserthal. Jetzt erhofft sich der Buchhandel ein gutes Weihnachtsgeschäft. „Einen Internet-Link kann man Gott sei Dank noch nicht verschenken“, resümiert der Buch-Experte.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.