Maßnahmen zeigen Wirkung: Fast alle Kassenarztstellen in Salzburg besetzt
Die österreichweite Diskussion um leerstehende Arztpraxen lässt Salzburg kalt
SALZBURG (ap). Die Medienmeldungen über nicht besetzte Kassenarztstellen für Hausärzte in den Regionen überschlagen sich. Doch Salzburg scheint da eine Ausnahme zu sein. Laut Salzburger Gebietskrankenkasse sind im Bundesland derzeit 241 der 243 Kassenarztstellen für Allgemeinmedizin besetzt. "Offene Allgemeinmedizinerstellen gibt es bei uns lediglich in Großarl und Werfen/Tenneck. Da dort seit 2012 kein Interessent gefunden wurde, wird die Betreuung der Patienten von den weiteren Gemeindeärzten gut abgedeckt", erklärt SGKK-Direktor Harald Seiss.
Neue Kassenordinationen
Im Jahr 2016 konnten 27 Kassenarzt-Stellen nachbesetzt werden, davon 15 Allgemeinmediziner und zwölf Fachärzte. Auch im ersten Halbjahr 2017 waren es bereits 18 Stellen, für die erfolgreich ein Nachfolger gefunden wurde. Dabei handelt es sich um zehn Allgemeinmediziner und acht Fachärzte. Weitere zwei Ordinationen wurden in Gruppenpraxen mit erweiterten Öffnungszeiten umgewandelt. Darüber hinaus werden neue Vertragsärzte ab 1. Oktober 2017 Kassenordinationen übernehmen.
Fachärzte werden gesucht
Bei den Fachärzten ist eine Stelle für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Pongau seit zwei Jahren ausgeschrieben. "Nicht nur der Pongau, sondern ganz Österreich und der ganze deutschsprachige Raum finden derzeit nur schwer Kinderpsychiater. Es gibt zu wenige ausgebildete Ärzte", heißt es aus der SKGG. Weitere seit längerer Zeit offene Facharztstellen betreffen die physikalische Medizin, ein neues Fachgebiet im niedergelassenen Bereich, das erst aufgebaut werden muss. 199 der 204 Facharztstellen in Salzburg sind damit besetzt.
Initiativen gegen den Mangel
„Wir haben gemeinsam mit unserem Partner, der Ärztekammer Salzburg viele Verbesserungen für Ärzte geschaffen. Wir haben flexible Zusammenarbeitsformen wie Gruppen – und Jobsharingpraxen eingerichtet und eine Art Lehrpraxis als Pilotprojekt zur Erleichterung der Nachfolge eingeführt. Auch kamen wir immer zu guten Honorarabschlüssen für unsere Vertragsärzte. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesem Weg, die ärztliche Versorgung in Salzburg weiterhin sicherstellen“, erklärt Direktor Seiss.
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