Salzburger Schauspielerin Verena Altenberger strahlt bei Berlinale
Verena Altenberger aus "Die beste aller Welten" im Stadtblatt-Interview
SALZBURG. Der Film „Die beste aller Welten“, bei dem der Salzburger Adrian Goiginger Regie führte, wurde auf der Berlinale ausgezeichnet. In der Hauptrolle ist mit Verena Altenberger ebenfalls eine Salzburgerin zu sehen.
Sie spielen in dem Film die drogensüchtige, liebevolle Mutter Helga – wie schwierig ist es, in so eine Rolle zu schlüpfen? Wie haben Sie sich vorbereitet?
VERENA ALTENBERGER: Ich habe mich auf zwei Dinge fokussiert: die Liebe zu meinem Sohn und den Drang, Heroin zu nehmen. Um die Liebe glaubhaft zu verkörpern, war es wichtig, meinen Spielsohn gut kennen zu lernen. Wir haben uns fast ein halbes Jahr rund zwei Mal pro Woche getroffen und unsere Familien kennen gelernt, waren im Museum oder haben Fußball gespielt. Um die Drogensucht glaubhaft darzustellen, musste ich in die Szene gehen und hautnah recherchieren. Ich habe selbst keinerlei Drogenerfahrung, aber hatte das Glück, auf Menschen zu treffen, die mir sehr offen begegnet sind, ihre Geschichten erzählt haben und mir auch ganz „banal“ den praktischen Umgang mit der Droge „beigebracht“ haben.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Regisseur Adrian Goi- ginger erlebt, er ist ja auch aus Salzburg?
VERENA ALTENBERGER: Er ist sehr fordernd, weiß seine Schauspieler aber zu schätzen. Er improvisiert viel, weshalb man sich gut vorbereiten muss. In der Rolle muss man sich so sicher fühlen wie ein Fisch im Wasser. Insgesamt hat Adrian einen sehr menschlichen Zugang zur Arbeit. Ich habe die Zusammenarbeit geliebt.
Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen?
VERENA ALTENBERGER: Ich glaube, ich war vier Jahre alt, als ich den Berufswunsch zum ersten Mal artikulierte. Mit 22 Jahren habe ich ein Nachwuchsprogramm am Burgtheater gemacht und zum ersten Mal richtig Theater gespielt. Mit 23 habe ich das Schauspielstudium an der Musik- und Kunstuniversität der Stadt Wien begonnen. Als Schauspielerin bin ich gezwungen, mich sehr intensiv mit anderen Menschen auseinanderzusetzen. Ich tauche in Szenen oder schlicht Berufe ein, mit denen ich sonst vielleicht nie in Berührung gekommen wäre. Und meistens sind das sehr offene und ehrliche Begegnungen. Das fasziniert mich. Außerdem beeindruckt mich an der Schauspielwelt an sich, dass irgendwie andere Grundregeln herrschen.
Stehen bereits neue Projekte an?
VERENA ALTENBERGER: Ein spannendes Kurzfilm-Projekt mit Adrian Goiginger und zwei österreichische Filme. Ab Juni drehe ich in Berlin 14 neue Folgen der Sitcom „Magda macht das schon“. Auch mit meinem Filmsohn Jeremy darf ich wieder als Mutter-Sohn-Gespann vor der Kamera stehen.
Kommen Sie regelmäßig nach Salzburg?
VERENA ALTENBERGER: Ich bin sehr oft in Salzburg, meine ganze Familie lebt hier. Außerdem würde ich die Berge sonst viel zu sehr vermissen. Ich liebe vieles an Salzburg, den Gastgarten des Müllner Bräus, die Festspiel-Zeit, wenn die Straßen so extrem voll und bunt sind, den Bio-Bauernmarkt am Winklhof in Oberalm, Wanderungen in Dorfgastein, wo ich geboren wurde, die Seen, die Stadtberge und die Marktstände entlang der Salzach.
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