Sterben und Tod mit Mut begegnen

Hospiz-Bewegung Salzburg und ihre Angebote

Sterben, Tod und Trauer. – Das geht uns alle an, vielleicht nicht im Augenblick oder morgen, aber ganz bestimmt irgendwann. In unserer Gesellschaft und in der Schnelllebigkeit unseres Alltags wird diesen Themen oft nur wenig Platz eingeräumt. Erst durch die eigene Betroffenheit - eine eigene schwere Erkrankung, der Tod eines Angehörigen oder Freundes, ein zu vollziehender Abschied - werden wir angeregt, ja oftmals gezwungen, uns mit unseren Verlusten auseinander zu setzen.

SALZBURG. Einen geliebten Menschen in seinem letzten Lebensabschnitt zu begleiten und zu betreuen bedarf kompetenter Hilfe. Diese bietet die an keine Partei und Konfession gebundene Hospiz-Bewegung, deren Grundüberzeugung darin besteht, dass das menschliche Leben bewusst und in Geborgenheit und Würde enden soll. Sie respektiert den Wunsch eines Kranken, nicht mehr mit allen Mitteln gegen seine Krankheit zu kämpfen und das Sterben zuzulassen. Für Schmerztherapie, Symptomkontrolle, Seelsorge und die Begleitung, teilstationär oder mobil zu Hause, sorgt die Hospiz-Bewegung durch ein Netz von ehrenamtlichen Begleitern, Ärzt*innen, Therapeuten, Sozialarbeitern und palliativ ausgebildeten Diplom-Pflegern.

Eine erfolgreiche soziale Bewegung

Das Wort "Hospiz" bedeutet von seinen lateinischen Wurzeln her Gast, Gastgeber, aber auch Gaststätte, und verweist auf die mittelalterlichen Raststätten, die Menschen jeglicher Herkunft beherbergten, verpflegten und gegebenenfalls auch verarzteten. Heute steht der Name Hospiz für eine weltweite Bewegung, die sich die Begleitung schwer Kranker, Sterbender und deren Angehöriger zur Aufgabe gemacht hat und deren Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. Die weltweite, überkonfessionelle Hospiz-Bewegung zählt zu den erfolgreichsten sozialen Bewegungen der letzten Jahrzehnte. Sie zeichnet sich durch ein aktives, ehrenamtliches Engagement aus. Der Einsatz dient Menschen in ihrer letzten Lebensphase und deren Familien, damit ihr Leben bewusst und in Würde enden kann. Diese mitmenschliche Begleitung ist getragen von einem tiefen Respekt vor einem zu Ende gehenden Leben und dem Mut, sich auf Begegnungen einzulassen.

„Ich mag Menschen. Und Menschen zu begleiten, da zu sein für sie, ist für mich Ausdruck von Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe, die ich leisten kann. Ich lerne sehr viel, auch über mich selbst“, so eine ehrenamtliche Mitarbeiterin.

Die Hospiz-Bewegung Salzburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen und deren Angehörige in Ihrer letzten Lebenszeit zu begleiten, palliativmedizinisch zu betreuen und so dazu beizutragen, dass lebenswertes Leben bis zuletzt und ein Sterben in Würde möglich wird. Das fordert ein breites Angebot.

Angebote der Hospiz-Bewegung Salzburg

• Ehrenamtliche Hospizbegleitung im Bundesland Salzburg:
Gut ausgebildete, ehrenamtlich tätige Hospiz-Begleiter besuchen seit dreißig Jahren schwer kranke und sterbende Menschen kostenlos Zuhause, in Alten- oder Pflegeheimen, in Krankenhäusern und begleiten sie in ihrer letzten Lebenszeit auch in den Tageshospizen. Da ist Zeit für Gespräche, für Spaziergänge oder andere Unternehmungen, die sich der Kranke alleine nicht mehr zutraut. Begleitung kann auch bedeuten, den Gefühlen des Kranken, die mit dem drohenden Abschied verbunden sind, wie Trauer und Zorn oder auch Schuldgefühlen nicht auszuweichen, sich auch mit dem Sterbenden zu freuen, mit ihm lachen zu können. Leben ist Begegnung und die ist bis zum Ende eines Lebens möglich.

Selbst wenn der Sterbende nicht mehr sprechen kann oder möchte, ist dennoch jemand da, der die Schwere der Situation mit dem Kranken aushält, der für ihn da ist, wenn er das will. Auch Angehörige benötigen in der letzten Zeit der Krankheit oftmals Unterstützung und seelischen Beistand. Sie wünschen sich von Hospiz-Begleiter*innen vielleicht Entlastung – einmal wieder etwas alleine oder mit anderen Familienmitgliedern unternehmen können – aber auch Gespräche über ihre Verluste oder ihre Ängste vor der Zukunft.

• Trauerbegleitung:
Auch in der Zeit der Trauer können sich Menschen an uns wenden und erfahren Unterstützung und Begleitung: in der Kontaktstelle Trauer und durch das flächendeckende Gruppen- und Einzelangebote im gesamten Bundesland Salzburg, können sich alle an die Hospiz-Bewegung wenden. Nähere Informationen dazu erhalten Sie hier:

• Tageshospize:
In den Tageshospizen Salzburg und Leogang finden Menschen mit begrenzter Lebenserwartung tagsüber Aufnahme. Sie erhalten mitmenschliche Begleitung und professionelle Palliativbehandlung.

Dies findet in wohnlicher Atmosphäre in bestens ausgestatteten Behandlungs- und Betreuungsräumen, in Ruhezonen und im Garten statt. Die Gäste im Lebensraum Tageshospiz erleben in dieser Zeit eine Erweiterung ihres Lebensumfeldes, während die pflegenden Angehörigen zeitlich entlastet werden. Unser Team aus Hospiz-Ärzt*innen,
diplomierten Palliativpflegekräften und ehrenamtlichen Hospiz-Begleiter*innen nimmt sich Zeit für die Betroffenen

• Mobile Kinderhospiz- und Palliativteams PAPAGENO:
Die PAPAGENO-Teams betreuen und begleiten Kinder und Jugendliche mit lebensbedrohlichen und schweren Erkrankungen mit begrenzter Lebenserwartung
dort, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird: zu Hause.
Eine aktive und umfassende Versorgung berücksichtigt dabei die physischen, emotionalen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der gesamten Familie. Das Papageno-Team, bestehend aus Ärzten, diplomierten Kinderpflegepersonen, Mitarbeitern aus den Bereichen Soziale Arbeit, Psychologie, (Atem)-Physiotherapie und Ehrenamt.

• Hospiz- & Palliativ-Akademie
Die Begleitung von Menschen am Lebensende und in der Trauer braucht eine respektvolle Haltung sowie Wissen und Fähigkeiten. Diese können sowohl aus der eigenen Lebens- und Berufserfahrung als auch durch Schulung und Weiterbildung erworben
werden.

Die Hospiz- und Palliativ-Akademie fördert Haltung und bietet:
  • Lehrgänge für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung.
  • Interprofessionelle Palliativbasislehrgänge.
  • Weiterführende Lehrgänge und Kurse, sowie Letzte Hilfe-Kurse.