75 Jahre Anschluss: "Sie kamen über d'Hö..."
Schärding im März 1938: Deutsche Soldaten marschieren ein. Eine Zeitzeugin erinnert sich.
BEZIRK (bich). Die Wiedervereinigung Österreichs mit dem deutschen Reich beendete am 12./13. März 1938 die staatliche Existenz Österreichs. Der Austrofaschismus wurde von der NS-Diktatur Adolf Hitlers abgelöst. Als Grenzstadt war Schärding eine der ersten Städte, die "übernommen" wurde. Obwohl schon 75 Jahre her, kann die gebürtige Esternbergerin Theresia Spitzenberger sich noch gut an den Einmarsch der deutschen Wehrmacht erinnern. Sie arbeitete damals als junge Magd auf einem Bauernhof in Rainbach. "Wir haben sie kommen sehen – viele, viele Soldaten, SSler. Von Taufkirchen sind's über d'Hö nach Rainbach. Voll bewaffnet und mit Panzern." Angst habe sie damals aber nicht gehabt. "Nein, die Deutschen haben wir nicht gefürchtet", meint die heute 91-Jährige. Vielleicht auch deshalb nicht, überlegt sie, "weil wir wenig mitbekommen haben. Bei uns am Bauernhof hat sich nicht viel abgespielt." Auf die Frage, was sich nach dem Anschluss im Bezirk verändert hat, fallen ihr sofort zwei Dinge ein: Zum einen habe es plötzlich für viele Arbeit gegeben, weil etwa Straßen gebaut wurden. Zum anderen sei durch den Kriegsbeginn rasch großer Ärger aufgekommen, weil so viele eingezogen wurden. "Und wir mussten den Hof dann ohne Männer bewirtschaften. Das war hart. Aber wir hatten wenigsten keinen Hunger zu leiden."
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