Vichtenstein
Campingplatz Kasten wird verpachtet und generalsaniert

Viele Dauercamper müssen Kasten Ende des Jahres verlassen: "Wir wollen bleiben" haben sie auf Schildern geschrieben. | Foto: Osterkorn / BRS
  • Viele Dauercamper müssen Kasten Ende des Jahres verlassen: "Wir wollen bleiben" haben sie auf Schildern geschrieben.
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Gemeinde Vichtenstein verpachtet wohl ab 2023 ihren Campingplatz Kasten, der rundum erneuert wird. Die Gemeinde könne ihren Campingplatz langfristig weder finanziell noch personell weiter stemmen, so Bürgermeister Andreas Moser und spricht über die Gefahr, das Vichtenstein zur Abgangsgemeinde wird.

VICHTENSTEIN. Ursprünglich wollte die Gemeinde ihren Campingplatz selbst umgestalten, es wurde sogar eine eigene Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. "Es gibt einen Investitionsstau, für den weder ich noch die derzeitigen Gemeinderäte etwas können. Doch die Gemeindefinanzen hätten nur das Nötigste zugelassen", so Vichtensteins Bürgermeister Andreas Moser. Im Dezember seien schließlich zwei Geschäftsleute aus Wien an die Gemeinde herangetreten und haben Interesse am Areal bekundet. Am 5. April wurde die Verpachtung im Gemeinderat genehmigt.

Weniger Dauercamper – sie fühlen sich vertrieben

Derzeit werde noch an den Details gefeilt – kommt es zur Einigung, soll in Kasten ein "Campingplatz der Extraklasse" entstehen, einer der ökologischsten obendrauf, so der Ortschef. Die Anlage wird generalsaniert und ganzjährig betrieben, etwa zwei Hektar mehr Fläche gibt es. Die Zahl der Stellplätze werde moderat von bislang 150, auf später 170 erhöht. Der Platz für einzelne Camper soll jedoch großzügiger bemessen werden. Ein Spielplatz, Bademöglichkeiten mit einer Poolanlage sowie ein Imbiss sollen gebaut werden, alles steht auch der Bevölkerung zur Nutzung offen. Das neue Konzept sieht jedoch deutlich weniger Dauercamper vor. Während bislang rund 90 Prozent der Stellplätze von Dauercampern belegt sind, sollen es künftig maximal 30 Prozent sein. Es wird mehr auf Tagesgäste und Kurzurlauber gesetzt. Bei den Dauercampern sorgt das für Aufregung. Was sie seit einigen Wochen ahnen, wird nun offiziell: Ihre Jahresverträge werden im September nicht mehr verlängert. Bis Dezember müssen sie räumen. Für Bootsbesitzer ist die Kombination aus Camping und einem Stellplatz fürs Boot das Besondere an Kasten.

Finanziell und personell zwickt's

Einige der Dauercamper fühlen sich nun nach vielen Jahrzehnten dort vertrieben – die Gemeinde habe schon seit drei Jahren leer werdende Stellplätze nicht mehr nachbesetzt. Der Vorstand des Motorbootclubs Kasten, den es seit 1984 gibt und der sieben Mitglieder hat, wollte sich schlussendlich nicht öffentlich zur Sache äußern.

"Die Weiterführung des Campingplatzes war für Vichtenstein personell und finanziell nicht mehr zu stemmen. Jeder der bisherigen Camper hat die Möglichkeit, sich bei den neuen Pächtern für einen Stellplatz vormerken zu lassen. Die Preise werden nach der Sanierung natürlich angehoben – wir waren jedoch bislang einer der billigsten Campingplätze Österreichs." Andreas Moser, Bürgermeister Vichtenstein

Auch die Bootsschule Ebner könne sich, wie die neuen Pächter sagen, nach der Sanierung gerne wieder an der Steganlage ansiedeln. In einem Schreiben erklärt der Gemeindevorstand den Vichtensteinern seine Beweggründe.

Bis zu 15 Arbeitsplätze an neuem Campingplatz

Die Gemeinde sei auf Einnahmen aus Verpachtung und Kommunalsteuer aus den bis zu 15 neuen Arbeitsplätzen angewiesen. Die Campinganlage wäre aus dem Stand Vichtensteins größter Arbeitgeber. "Durch die Verpachtung wird verhindert (...), dass Vichtenstein Härteausgleichsgemeinde wird", heißt es in der Mitteilung. "Durch die Pachteinnahmen wird die Gemeinde in der Lage sein, dringend notwendige Projekte, die allen Bürgern zugutekommen, umsetzen zu können." Zudem erhoffe man sich eine "touristische Aufwertung". Hier das Schreiben in voller Länge

Gerüchte über ausländische Investoren stimmen nicht

Gerüchte, wonach ausländische Investoren kommen, dort ein Hotel gebaut oder er selbst Geschäftsführer der Anlage werden soll, dementierte Vichtensteins Bürgermeister. Im Juni wollen die Betreiber ihr Konzept bei einer öffentlichen Versammlung präsentieren.

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