Der Traum von der großen Rolle

SCHÄRDING (raa). "Schokoladig", so beschreibt der 1991 geborene und 189 Zentimeter große Schärdinger gerne sein Leben. "Ich lebe mein Leben eben schokoladig. Anders gesagt: Ich lebe mein Leben chillig und relaxt, jedoch mit dem nötigen Ernst und Respekt dahinter", betont Rager. Ernst ist er, mitunter, und Respekt hat er sich schon als Model verdient. Vor der Kamera stand er schon für Serien wie Soko Donau, Soko Kitzbühel und einen Kinofilm. Als Komparse. Mal als Polizist oder auch als Bösewicht. Flexibilität wird beim Film und Fernsehen groß geschrieben – und eben diese Wandlungsfähigkeit will der Schärdinger Produzenten und Regisseuren mit einem Demovideo unter Beweis stellen. In Schärding und Ried hat er diesen Dreh mit Innpuls aus Ried jetzt abgeschlossen und hofft in ein paar Wochen das Demovideo unters Filmvolk schicken zu können. Der 23-Jährige will weg von der Kleindarstellerrolle und es allen zeigen. "Ich verlass mich auf keine anderen Leute mehr", so Rager, der den "Showreel"-Dreh mit Akribie geplant und professionell umsetzen liess.

Ein anstrengender Job
Viele träumen ja schon im Kindesalter von einer großen Hollywood-Karriere. Bei Dominik Rager war das so im Grunde nie ein Thema. "Ich habe es einfach ausprobiert, es hat mir Spaß gemacht, es macht mir nach wie vor Spaß und den Leuten gefällt es, warum auch nicht", meint der Schauspielaspirant voller Selbstbewusstsein. Schon als Kleindarsteller ist der Job vor der Kamera nicht ohne. " Die Vorbereitungszeit ist enorm. Bewerbung, Casting, Anfahrt, Hotel, Maske, Vorbereitungszeit, Drehzeit, Abschluss, Heimreise, Produktion und so weiter. Wenn du einmal im Geschäft bist geht es ein wenig leichter, nicht jedoch ohne Kontakte, Ausdauer und Engagement."
Im Winwin in Schärding mimte Rager den Räuber, der von Christian Treiblmair die Einnahmen fordert und auch noch einen Security-Mann in Schach halten muss. In Krankenhaus in Ried mimte Rager dann noch einen Arzt, der eine schlimme Botschaft übermitteln muss. Außerdem versuchte er sein schauspielerisches Glück noch als Kommissar, der sich im Verhör beweisen will.
Für seinen "Showreel-Dreh" hat Rager die Profis um sich gescharrt. Neben dem Regisseur und Kameramann Hans Hangler von Innpuls zeichnete Christina Gattermaier-Humer für das perfekte Gesicht von Rager verantwortlich. Die Friseurmeisterin ist auch ausgebildete Maskenbildnerin und Visagistin. Auch sie kann schon auf reichlich Erfahrung mit dem Fernsehen zurückblicken.
Schon bald wird Dominik Rager wieder als Polizist bei Soko Kitzbühel Dienst schieben. Im September wird er bei einem weiteren Dreh mit dabei sein. Eine, wenn auch filmisch bescheidenere, Hauptrolle hat der "Jungschauspieler" schon in der Tasche. Er wird als Captain Morgan bei diversen Partys das Jungvolk begeistern.
Sollte das mit der Filmkarriere wider Erwarten nicht klappen, kann der Tausendsassa auf jede Menge andere Qualitäten zurückgreifen. Er nennt ein Diplom für Kommunikation und Rhetorik sein eigen, hat ein Studium als Mentaltrainer absolviert und ist fit in Werbung und Marketing. Obendrein hat er noch den Stapler- und Kranführerschein, den Taxilenkerführerschein und ein Schiffsführerpatent. Und so ganz nebenbei engagiert er sich in der örtlichen SPÖ auch noch politisch – was soll da noch schief gehen?