Enzenkirchner verewigt Erinnungen von Altenheimbewohnern
"Wenn sie erzählen, bekommt man Gänsehaut": Altenbetreuer Josef Löckinger schreibt "Lebenserinnerungen" nieder.
ENZENKIRCHEN, ESTERNBERG, WELS. Während seiner Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Altenarbeit entdeckte Josef Löckinger seine Leidenschaft zur Biographiearbeit. Die Geschichten aus der Nachkriegszeit, die ihm die Bewohner des Bezirksalten- und Pflegeheimes in Esternberg erzählen, in dem er nun arbeitet, möchte er sammeln und in einem Buch veröffentlichen.
Der Enzenkirchener startete seine zweijährige Ausbildung in der Schule für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks in Wels im Jahr 2012. Im Zuge seines Fachprojekts, das den Titel „Lebenserinnerungen“ trägt, befasste er sich erstmals mit der Vergangenheit einiger Bewohner und brachte diese zu Papier. „Es war mir ein großes Bedürfnis, mit meiner Arbeit etwas ‚Bleibendes‘ zu schaffen. Für uns und die nachfolgenden Generationen ist es von großem Wert, diese Geschichten niederzuschreiben“, sagt Löckinger und ergänzt: „Allein wenn sie vom Krieg und dem Wiederaufbau berichten, bekommt man Gänsehaut, sie mussten viele harte Zeiten bewältigen.“
Geschichten, die das Leben schrieb
Eine Bewohnerin des Esternberger Bezirksalten- und Pflegeheimes schilderte von ihrer Zeit als Magd im Stift Reichersberg, als sie 50 Kühe per Hand melken und mit dem Stier zu Fuß nach Ried gehen musste. Eine andere Biographie handelt von einer Sonderschullehrerin, die gleich nach dem Krieg unterrichten musste.
So entstand bei dem 33-Jährigen der Plan, diese Erzählungen und Erfahrungen zu sammeln und daraus eine Lektüre zu schaffen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. Der Titel seines künftigen Werkes steht schon fest: „Lebenserinnerungen“.
Der Fachsozialbetreuer Altenarbeit ist nach wie vor in Esternberg tätig und nebenbei auch leidenschaftlicher Mundartdichter. „Durch meine Ausbildung in der Schule für Sozialberufe in Wels wurde ich noch mehr gestärkt, dieses Vorhaben durchzuführen, ich war zuvor 15 Jahre als Tischler tätig und bin jetzt auf meine Berufung gestoßen, dank einer kompetenten und vielseitigen Ausbildung in Theorie und Praxis.“
„Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn wir vergessen, was wir gelernt haben“, zitiert Schuldirektorin Nina Mathis Edward Friedrich und ergänzt: „In unseren Ausbildungen legen wir besonderen Wert auf Fachkompetenz, vor allem aber auch auf die Weiterentwicklung der Sozialkompetenz und der eigenen Persönlichkeit. Dies wird ermöglicht in der umfassenden theoretischen und praktischen Bildung, die Türen bis über die Grenzen hinaus öffnet.“
Am Dienstag, 30. Mai ist das Aufnahmeverfahren für die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Altenarbeit an der SOB Wels. Bis dahin besteht für Interessierte die Möglichkeit, sich für die im kommenden September startende Ausbildung in Wels anzumelden. Die Bewerbungsunterlagen können per E-Mail an b.gerner@diakoniewerk.at gesendet beziehungsweise direkt in der Schule für Sozialbetreuungsberufe im Diakoniewerk Wels, Doktor-Schauer-Straße 5, abgegeben werden.
Weitere Informationen unter www.diakoniewerk.at und www.zukunftsberufe.at.
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