Kriminalstatistik: Mehr Delikte – mehr geschnappt

- Persönliche Daten, wie die Kontonummer, sollten nicht leichtfertig übers Internet preisgegeben werden.
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Mehr als zwei Drittel aller angezeigten Delikte im Bezirk Schärding werden aufgeklärt.
BEZIRK (lenz). 1144 Delikte wurden heuer im Bezirk Schärding bereits zur Anzeige gebracht – mehr als zwei Drittel davon wurden aufgeklärt. Mit 62,8 Prozent erreicht das Bezirkspolizeikommando Schärding somit höchste Aufklärungsquote in Oberösterreich, der Schnitt liegt bei 47,3 Prozent. Chefinspektor Erwin Eilmannsberger, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant und Kriminalreferent führt das auf die hohe Präsenz der Polizei in der Öffentlichkeit zurück: "Der Kontakt zur Bevölkerung ist das Non-Plus-Ultra zur Klärung der Fälle, denn der Täter kommt nicht von alleine auf uns zu. Eine wesentliche Arbeit leistet aber auch die Spurensicherung, die sich bei uns sehr gut entwickelt hat." Dank ihnen konnte auch eine Serie von Dämmerungseinbrüchen aus dem Frühjahr 2011 heuer aufgeklärt werden. "Sie leisten eine Sisiphusarbeit an den Tatorten und im Hintergrund, tragen aber viel zur guten Quote bei", weiß Eilmannsberger.
Überdurchschnittlich ist der Bezirk aber auch in der Zunahme der angezeigten Fälle: Wurde oberösterreichweit heuer eine Steigerung von 2,7 Prozent erfasst, nahmen die Delikte in Schärding um 4,2 Prozent zu. Eine einfache Rechnung, wie Eilmannsberger erklärt: "Unsere Suchtgift-Sonderkommission hat heuer sehr konzentrierte Arbeiten durchgeführt, was den Anstieg erklärt." Vereinfacht gesagt, gäbe es nicht mehr Kriminalität, sondern nur mehr Anzeigen. Bis jetzt noch keine Anzeige gab es im Bereich der Dämmerungseinbrüche. "Unser Schwerpunktprogramm scheint bereits zu fruchten. Wir setzen auf hohe Streifenpräsenz und viele Kontrollen, dass verunsichert die Täter", erklärt der Chefinspektor. Ein Thema, dass aber auch in Schärding immer wieder zu Problemen führt, ist die steigende Betrugskriminalität im Internet. "Sobald man einen Computer besitzt, ist man davon betroffen. Sogar auf die Mailadresse der Polizeidienststelle erhalten wir regelmäßig Betrug-Mails. In diesem Fall kann man nicht genug aufklären." Kommt es zum Ernstfall, ist es meist zu spät. "Die Betreiber dieser dubiosen Mails sitzen meist irgendwo in der Südsee, wo es kaum zu einer Verfolgung durch die Polizei kommt. Das Geld ist dann wirklich verloren."
Tipps vom Experten
Chefinspektor Eilmannsberger appelliert an das gesunde Misstrauen: "Wichtig ist, vorher nachzudenken und die Sache zu hinterfragen, nicht nur beim versprochenen Millionengewinn, sondern auch bei kleineren Summen." Seriöse Institute würden persönliche Daten und Kontonummern ohnehin nicht per Mail anfordern, deshalb diese nie leichtfertig übers Internet preisgeben. "Ratsam ist auch, die Texte aufmerksam zu lesen. Oft merkt man an der fehlerhaften Sprache oder komischen Zeichen im Text schon, dass das Angebot nicht seriös ist."


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