Interview
Michaela Lechner ist neue Schulqualitätsmanagerin für Schärding

Michaela Lechner (rechts) und Eva Panholzer neben einer Tafel mit den Schulstandorten im Innviertel. Lechner folgt Panholzer als Schulqualitätsmanagerin in der Bildungsregion Innviertel. Panholzer hat nun die Abteilungsleitung der Bildungsregion Innviertel inne.  | Foto: Bildungsdirektion OÖ
  • Michaela Lechner (rechts) und Eva Panholzer neben einer Tafel mit den Schulstandorten im Innviertel. Lechner folgt Panholzer als Schulqualitätsmanagerin in der Bildungsregion Innviertel. Panholzer hat nun die Abteilungsleitung der Bildungsregion Innviertel inne.
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Seit März 2020 ist die Schärdingerin Michaela Lechner Schulqualitätsmanagerin in der Bildungsregion Innviertel, zuständig für den Bezirk Schärding. 

SCHÄRDING (bich). Im Interview erzählt sie wie ihr Einstieg ins Amt in Corona-Zeiten war, was sie am meisten überraschte und wie die Planungsarbeiten fürs kommende Schuljahr 2020/21 aussehen.

Ihr Weg zum neuen Job?
Lechner: 

In meiner jahrelangen Tätigkeit als Administratorin habe ich gemerkt, dass ich gerne mehr in der Schulorganisation und strategischen Weiterentwicklung von Schulen tätig sein möchte. Als die Stelle im Schulqualitätsmanagement in unserer Region ausgeschrieben war, habe ich mich dann beworben. Es war ein langer Auswahlprozess, der am Ende dann glücklicherweise zu meinen Gunsten entschieden wurde.

Skizzieren Sie kurz Ihren bisherigen beruflichen Werdegang? 
Maturiert habe ich an der HLW Ried/Innkreis, anschließend in Linz Wirtschaftspädagogik und Wirtschaftswissenschaften studiert. Nach meinem Praktikum in der Sparkasse habe ich in Salzburg an einer HLW und einer Tourismusschule die kaufmännischen Fächer zu unterrichten begonnen und in meinem zweiten Dienstjahr die Administration übernommen. Anschließend führten mich meine Wege zur Pädagogische Hochschule und nach zwei Babypausen wieder zurück in die Heimat an die HAK Schärding. Dort und an der PH OÖ war ich zuletzt als Lehrerin und Administratorin tätig.

Früher hieß Ihr Job Bezirksschulinspektor/in. Inwieweit hat sich das Tätigkeitsfeld verändert?
Durch die Bildungsreform und den Ausbau der Schulautonomie, haben die Schulen nicht nur mehr Möglichkeiten in der Organisation der schulischen Abläufe bekommen, sondern auch mehr Verantwortung im Bereich der Organisations-, Unterrichts-, und Personalentwicklung. Diese ermöglichten Freiräume ziehen auch geänderte Rollen und Aufgaben von Führungskräften auf allen Ebenen nach sich. Daher gibt es pro Bildungsregion ein regionales Schulaufsichtsteam. In jedem Team arbeiten Schulqualitätsmanager (frühere Landes- bzw. Pflichtschulinspektor) unter einer Abteilungsleitung (AL SQM Eva Panholzer) schulartenübergreifend zusammen.
Ziel ist es, regionale Strategien, Konzepte und Maßnahmen zu entwickeln und zu implementieren, die zur Verbesserung der Bildungsqualität in der Region führen. Das Schulaufsichtsteam kümmert sich um das Bildungsangebot, die Bildungsverläufe und Bildungskarrieren der Schüler und sichert deren Bildungswege mit einem adäquaten Bildungsangebot in der Region.

Was ist nun ihre konkrete Aufgabe?
Meine Aufgabe besteht darin, mit den einzelnen Schulstandorten durch einen festgelegten Qualitätsrahmen Ziele und Vereinbarungen abzustimmen und diese dann umzusetzen. Ich unterstütze Schulen in deren strategischen Weiterentwicklung und Ausrichtung und versuche den Direktoren das Leben in der täglichen Arbeit auch ein bisschen leichter zu machen. Meine Vorgängerin, Eva Panholzer, die jetzt die Abteilungsleitung der Bildungsregion Innviertel innehat, hat hier bereits jahrelang hervorragende Arbeit im Bereich der Schulqualität geleistet, so dass ich auf einem sehr hohen Niveau aufbauen kann.

Erst kurz im Amt und dann gleich der Corona-Lockdown. Wie haben Sie diese ersten Wochen erlebt?
Mein Einstieg war sicherlich anders als geplant, sehr turbulent und herausfordernd. Ich habe versucht die Direktoren so gut es ging, in dieser Ausnahmesituation zu unterstützen. Unsere Abteilungsleiterin war rund um die Uhr für uns erreichbar und wir haben uns ständig abgesprochen. Anfang März habe ich mir mit vielen Schuleitern persönliche Termine zum Kennenlernen ausgemacht – welche ich leider fast alle wieder absagen musste. So habe ich während der Corona Zeit viel telefoniert und kenne nun die Stimmen der Direktoren – das Gesicht dazu folgt sicher im kommenden Schuljahr.

Was hat Sie an Ihrem neuen Job am meisten überrascht?
Dass in unseren Schulen bereits sehr sehr viel qualitätsvolle Arbeit passiert und die Direktoren mich sehr herzlich (telefonisch) aufgenommen haben. Ich bin überrascht, wie gut man sich auch übers Telefon kennenlernen kann.

Wie gestaltete sich das Arbeiten in der schwierigen Corona-Zeit und was waren die größten Herausforderungen?
Herausforderungen waren sicherlich die fast täglich ändernden Rahmenbedingungen für die Schulen von der Regierung beziehungsweise des Ministeriums. Die Schulleitungen haben hier enorme Arbeit geleistet. Sie haben vor Ort immer die Stellung gehalten und alle wichtigen Maßnahmen binnen kürzester Zeit umgesetzt. Viele haben nicht damit gerechnet, dass das System Schule doch so flexibel sein kann.

Wie gut haben die Schulen im Bezirk die Corona-Krise durchschifft?
Alle Schulen haben ihr Bestes gegeben und sind gut durch die Corona-Zeit gekommen. Die Lehrer haben sich der Situation sofort angepasst und waren teilweise rund um die Uhr für die Eltern und Schüler erreichbar. Es ist schon bewundernswert, wenn man bedenkt, dass wir so eine Situation noch nie hatten. Wir haben uns in unserer Region auch besonders um jene Schüler gekümmert, die schwer bis gar nicht erreichbar waren in dieser Zeit. Auch hier haben die Direktoren hervorragende Arbeit geleistet und durch zahlreiche Maßnahmen alle Kinder im Home Schooling begleitet.

Mit dem heutigen Erfahrungs- und Wissensstand: Was hätte man während der Corona-bedingten Schulschließungen besser machen können? Und was lief reibungslos? 
Reibungslos lief sicher die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort, sprich in den einzelnen Schulstandorten. Jeder hat sich bemüht, dass die neuen Rahmenbedingungen sofort umgesetzt werden. Die digitale Infrastruktur war für einige Familien sicherlich eine große Herausforderung, vor allem wenn man mehrere schulpflichtige Kinder hat. Einige Schulstandorte haben sogar eigene Notebooks und Tablets verliehen.

Wie sehen die Planungsarbeiten für das nächste Schuljahr 2020/21 aus? 
Die Planungsarbeiten sind in vollem Gange, die Schulstandorte wissen bereits ungefähr wie viele Schüler im Herbst anwesend sein werden – hoffentlich ohne Schichtbetrieb – und organisieren die Klasseneinteilung. Bei mir steht ganz oben, alle Direktor persönlich bei einem Gespräch kennenzulernen.

Stimmt es, dass Schärding bald ein eigener Schulcluster werden soll?
Dieses Projekt ist gerade im Entstehungsprozess und wird durch unsere Abteilungsleiterin Schulqualitätsmanagerin Eva Panholzer und Experten von der Hochschule begleitet. Besonders in ländlichen Regionen ist ein Schulcluster, also ein Zusammenschluss von mehreren benachbarten Schulstandorten, unter gemeinsamer Leitung, eine wichtige Möglichkeit, kleine Schulstandorte zu erhalten.

Was genau ändert sich dann?
Lehrer können im Schulcluster flexibel und unter Berücksichtigung ihrer Kompetenzen, stärkengerecht eingesetzt werden. Durch zusätzliches Unterstützungspersonal im Cluster werden bisherige Schulleiter von administrativen Aufgaben entlastet, sodass sie sich wieder stärker ihren Kerntätigkeiten widmen können. Auch Projekte und Fördermaßnahmen können in einem Cluster standortübergreifend organisiert werden und der pädagogische Austausch zwischen den Schulstandorten wird gestärkt. Durch die Zusammenarbeit mit den regionalen Bildungsplayern kann hier ein nachhaltiges Bildungskonzept entwickelt werden, um den Bedürfnissen der Region gerecht zu werden.

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