Medienädagogin
Sie berichtete von Trollfabriken, Hoaxes und manipulierten Fotos

- Sherin Hozaien (Mitte) ist Social-Media-Profi und erklärte in ihrem Vortrag, wie und warum Desinformation in Sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co. gezielt gestreut wird.
- Foto: BRS / Kunde
- hochgeladen von Judith Kunde
Das Europa-Café machte am 29. Juni im Schärdinger Kubinsaal Halt - mit dem Vortrag "Desinformation in sozialen Netzwerken erkennen und dagegen vorgehen".
SCHÄRDING. Das Europa-Café machte am 29. Juni Halt im Schärdinger Kubinsaal mit dem Vortrag "Desinformation in sozialen Netzwerken erkennen und dagegen vorgehen". Den Vortrag hielt Medienpädagogin Sherin Hozaien auf Einladung von Europa Direct. Klassen der Berufsschule Schärding, des Gymnasiums Schärding und der Realschule Neuhaus waren ebenso dabei wie Schärdings Vizebürgermeister Stefan Schneebauer, Landtagsabgeordneter Florian Grünberger und Neuhaus Bürgermeister Stephan Dorn. Es sei eine Ehre, eine solch hochkarätige Veranstaltung in Schärding zu haben, betonte Schneebauer in seinen Grußworten. Desinformation in sozialen Netzwerken sei allgegenwärtig – sie zu erkennen und zu verstehen, war Ziel des Vortrags.
"Desinformation, also manipulierte Informationen, wird im Internet gezielt gestreut, aus politischen oder ideologischen Gründen und um die öffentliche Meinung zu beeinflussen", berichtet Hozaien.
Immer wieder wird auf Social Media versucht, den Ausgang von Wahlen zu beeinflussen. Politische Ideologien werden besonders gerne über Memes, also Fotos mit Text, verbreitet. Als Beispiel brachte Hozaien Bilder mit, die einen angeblichen Flüchtlingsansturm an der europäischen Grenze zeigen sollen. In Wahrheit stammen die Fotos von einem Musikfestival in Venedig. Eine reversible Bildersuche, also eine Fotosuche auf Google, ist ein einfaches Mittel, um zu prüfen, ob Fotos wirklich das zeigen was sie vorgeben oder aus dem Kontext gerissen wurden.
Hass im Netz verbreiten ist sogar ein Beruf
"Hass im Netz zu verbreiten, ist sogar ein eigener Beruf. Sogenannte Trolle oder Trollfabriken posten im Namen ihrer Auftraggeber Dinge im Netz, die diese dort haben möchten", erläutert Hozaien. "Mit ihren Posts wollen sie gezielt Ärger, Unmut, Verunsicherung oder Angst verbreiten. Hier gilt: Don´t feed the troll!" Also am besten nicht reagieren und verdächtige Seiten zum Beispiel bei der Ombudsstelle Internet oder im jeweiligen sozialen Netzwerk melden. Immer wieder animierte die Vortragende ihr junges Publikum via QR-Code und Umfrage-App zum Mitmachen oder zum Meinung abgeben. Sie wurden zum Beispiel gefragt, wer Fake News verbreitet: das Darknet, Influencer, Politik, Deepfakes, gefälschte Statistiken und ChatGPT wurden genauso genannt wie Unterricht, FPÖ, Medien oder Promiflash.
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