Lebenshilfe Eggerding

Werkstätte legt Fokus auf integrative Beschäftigung

EGGERDING. Ein Lachen schallt durch den Gang. In der Küche klappern Töpfe und Teller. In einem Zimmer wird konzentriert gearbeitet. Aus dem Snoezelen-Raum, der zum Entspannen und zum Aktivieren eingerichtet wurde, ertönt Musik. In der Lebenshilfe Werkstätte Eggerding herrscht reges Treiben. Die insgesamt 25 Klienten sind ihren individuellen Möglichkeiten und Interessen entsprechend in fünf verschiedenen Gruppen beschäftigt – und leben selbstbestimmt und selbstbewusst ihren Tag.

Fünf Gruppen mit unterschiedlichen Aufgaben

"Unsere Industrie- und Textilgruppe führt großteils Auftragsarbeiten für verschiedene Firmen wie Palme, Tritscheler oder Grüne Erde durch. Die Teile werden gebracht und bei uns sortiert oder zusammengesetzt. Wir fertigen aber auch eigene Produkte. Zu Weihnachten waren unsere mit Sprüchen versehenen Holzschilder der Kassenschlager", erklärt Michael Fuchs, der seit 1. Februar 2019 die Leitung von Erwin Fischer übernommen hat. Die Servicegruppe ist für den reibungslosen Ablauf in der Küche zuständig. Und in der Aktiv- und Fördergruppe steht nicht die Arbeit im Vordergrund, sondern dass es den Klienten gut geht.
"Jeder Tag bei uns ist anders, und das ist gut so. Wir haben zwar einen Wochenplan als grobes Rahmenkonzept und für unsere Aufträge natürlich Abgabedeadlines, aber das hat uns bisher noch nie für Probleme gestellt", beschreibt Fuchs, der bereits seit zehn Jahren in Eggerding als Betreuer arbeitet.

Klienten arbeiten direkt in Firmen 

"Unser primäres Ziel ist es, zu gewährleisten, dass die Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen. Seit gut einem Jahr legen wir den Schwerpunkt auch auf integrative Beschäftigung. Das heißt wir versuchen unseren Klienten Arbeitsplätze in Unternehmen zu vermitteln und sie ihre Arbeit nicht nur in der Werkstätte, isoliert von der Außenwelt, verrichten zu lassen," sagt Fuchs.
Das stärke ihr Selbstbewusstsein, denn Arbeit sei den meisten sehr wichtig. "Sieben unserer Klienten arbeiten derzeit jeden Vormittag in Andorf. Dabei steht nicht die Leistung im Vordergrund," meint der Werkstättenleiter. Vielmehr seien es Softskills. Denn: "Die Erfahrung zeigt, dass auch die Unternehmen davon profitieren. So werden Hemmschwellen abgebaut."

2019: Neues Pflegebad für Sanitäranlagen

2019 hat die Lebenshilfe Werkstätte Eggerding viel vor. Neben einem Ausbau der integrativen Arbeit, steht die Anschaffung eines Pflegebads für die schon etwas veralteten Sanitäranlagen an. "Das wird uns sicher vor einige Herausforderungen stellen. Aber ich bin sicher, dass wir die gemeinsam meistern", ist Fuchs optimistisch und meint abschließend: "Und wenn eine Firma Interesse daran hat, einen oder mehrere unserer Mitarbeiter zu beschäftigen, bitte jederzeit melden." Die Telefonnummer der Lebenshilfe Werkstätte Eggerding lautet 07767/22814.