Beliebt: Von der Werkstatt in die Klasse
Die "Lehre mit Matura" ist ein Karrieresprungbrett – aber auch Fachkräfte ohne Reifeprüfung sind gefragt.
BEZIRK, RIEDAU (kpr). Die "Lehre mit Matura" hat viele Vorteile: "Die jungen Menschen müssen lernen, sich optimal zu organisieren, sich ihre Zeit einzuteilen und mit ihren eigenen Ressourchen zu hauswirtschaften", erklärt Christian Gumpinger, Leiter des Personalmanagements der Firma Leitz in Riedau. Sieben der Leitz-Lehrlinge sind derzeit mittendrin, die Matura neben der Lehre zu absolvieren.
Elisabeth Max vom Berufsinfozentrum des AMS Schärding weiß: "Es kommen immer mehr Anfragen diesbezüglich. Im Prinzip kann sich jeder Jugendliche mit aufrechtem Lehrvertrag für dieses Modell entscheiden." Die Zustimmung durch den Lehrbetrieb sei nicht zwingend notwendig. Aber: "Abgeklärt sollte im Vorfeld werden, ob die Teilnahme an den Lehrgängen zeitlich möglich ist", fügt Max hinzu und verweist als Beispiel auf die unregelmäßigen Arbeitszeiten in der Baubranche.
Bei Leitz bekommen die Lehrlinge für den Besuch der Kurse wenn nötig frei. "Viele Angebote sind aber bereits berufsbegleitend abgestimmt", weiß Gumpinger. Die jungen Leitz-Mitarbeiter können ab dem zweiten Lehrjahr mit der Matura starten. "Im ersten Jahr sollen sie sich zunächst an den Lehrbetrieb, den Ablauf und die Ausbildung konzentrieren", beschreibt der Personalexperte. Für ihn ist positiv, dass sich die Lehrlinge ein hohes Maß an Allgemeinbildung aneignen. Und: "Gerade Mathematikkenntnisse sind in einem Industriebetrieb von Vorteil."
Trotz des hohen Zuspruchs setzt Gumpinger auch auf Fachkräfte ohne Matura: "Wir benötigen auch Leute, die als Facharbeiter ihren Mann oder ihre Frau stehen", erklärt er. "Also Mitarbeiter, die keine Karriere im landläufigen Sinn machen wollen, sondern im Sinne einer Fachkarriere zu Experten in ihrem Fach werden."
Für mehr Informationen steht der Trägerverein "Lehre mit Matura" unter www.lehre-mit-matura.at zur Verfügung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.