Alle reif für das Krankenhaus

SCHEIBBS. Die Grippe wütet seit Wochen im Bezirk und die Arztpraxen sind voll. Immer mehr kranke Scheibbser sparen sich aber immer öfter den Weg zum Doktor. Sie stürmen die Spitalsambulanzen. Die Patientenzahlen im Bezirk sind explodiert. Als Gründe geben die Kranken oft die raren Öffnungszeiten der Allgemeinmediziner und die gute, subjektive Qualitätserwartung an.Im Jahr 2016 wurden in allen niederösterreichischen Landes- und Universitätskliniken rund 35 Prozent aller ambulanten Besuche als Selbstzuweiser identifiziert. Rund 16 Prozent wurden mittels Überweisung eines Allgemeinmediziners und 14 Prozent mit Überweisung eines Facharztes in die Krankenhäuser geschickt. Die Gründe, die für das Krankenhaus sprechen sind vielseitig.

Alles an einem Platz zu finden

Im Namen des Landesklinikums Scheibbs kann Evelyn Peheim von der Kaufännischen Direktion auch einige Gründe aufführen, warum die Patienten sofort ein Spital aufsuchen: "Viele Patienten geben an, dass es im Krankenhaus schneller, einfacher und organisatorisch besser funktioniere. Auch die subjektive Qualitätserwartung spielt eine Rolle. Alles was man braucht befindet sich dort auf einem Fleck. Dafür nehmen viele Patienten auch längere Wartezeiten in Kauf." Teilweise könnte es auch an den Öffnungszeiten liegen. Wer etwa an einem Dienstag, Mittwoch oder Freitag nachmittags einen Hausarzt sucht in Scheibbs, wird nicht fündig werden, da alle Praxen zu diesen Zeiten geschlossen sind.Mehr als die Hälfte der Kontakte der Selbstzuweiser in den Spitalsambulanzen, in Niederösterreich sogar rund 80 Prozent, findet zu Tageszeiten und Wochentagen statt, zu denen die Ordinationen niedergelassener Ärzte prinzipiell geöffnet sind. "Einige Patienten schätzen ihre Erkrankung oder Verletzung so schwerwiegend ein, dass diese gar nicht daran denken, eine Ordination aufzusuchen. Ein großer Teil jener Patienten, die die Spitalsambulanz aufsuchen, scheint viel weniger schwer erkrankt zu sein, als zu erwarten wäre. Nach spitalsärztlicher Einschätzung könnten rund 60 Prozent der Selbstzuweiser adäquat bei Medizinern außerhalb des Krankenhauses behandelt werden." Darunter ist sich auch ein großer Teil an Grippepatienten.

Mögliche Influenzaimpfung

Nabil Badawi, Allgemeinmediziner in Wieselburg, kann dem nicht ganz zustimmen: "Ich empfinde es eher umgekehrt.Wir sind immer ausgelastet. Von der angeblichen Grippewelle merke ich nichts. Meistens ist es nur eine normale Verkühlung." Einer zuletzt viel diskutierten Impfpflicht gegen Influenza steht er offen gegenüber: " Manche Eltern wollen nicht, dass ihre Kinder geimpft werden. Ich persönlich hätte nichts dagegen."

ZUR SACHE:
Patientenzahlen aus Niederösterreich
Im Jahr 2006 waren es noch 21.186 Patienten im LKL Scheibbs. Diese Zahl sank 2009 nach einem kurzen Anstieg auf 19.832. Danach ging es stets bergauf und erreichte im Jahr 2015 ihren Rekord mit 35.296 Patienten. Somit sind die Patientenzahlen im Krankenhaus in Scheibbs seit 2006 um 66,60 Prozent gestiegen. Ein Trend, der sich auch niederösterreichweit fortsetzt. In unserem Bundesland sind die Zahlen seit 2006 von 1.004.062 Patienten bis 2015 auf 1.311.144 Patienten um 30,58 Prozent gestiegen.

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