Die heißesten Jobs
Brütende Hitze für Bauarbeiter im Bezirk Scheibbs
Im Sommer gibt es bei Baustellen in Kabinen oder bei Asphaltarbeiten Temperaturen jenseits der 40 Grad.
BEZIRK. Es ist wieder Baustellensommer. Das bedeutet für die Autofahrer Umleitungen en masse. Es heißt aber auch enorme Hitze für Bauarbeiter.
Bei den Straßenmeistereien ist man im Sommer oft mit hohen und quälenden Temperaturen konfrontiert.
"Das Mischgut hat bis zu 180 Grad", weiß Johann Frosch von der Straßenmeisterei in Gaming. Bei 35 Grad entwickelt sich die Straße zur regelrechten Betonwüste. "Aktuell haben wir eine Baustelle in Reinsberg. Da kann es schon ordentlich heiß werden, weil dort weit und breit kein Schatten spendender Baum steht", erzählt der Straßenarbeiter. Gewöhnen kann man sich an die Hitze nicht wirklich. Johann Frosch ist seit rund 30 Jahren bei der Straßenmeisterei in Gaming beschäftigt, aber "in den letzten Jahren wird es immer heißer".
Keine gesetzlichen Pausen
Vorgeschriebene Pausen bei Hitze gibt es bei Landesbediensteten der Straßenmeistereien nicht, wie Erich Pfeffer, Leiter der Straßenmeisterei Gaming, weiß: "Unsere Arbeiter tragen eine Kopfbedeckung und trinken mehr gegen die Hitze. Sicher muss man mehr Pausen machen, die Gesundheit geht vor. Das liegt im Ermessen der Mitarbeiter, aber vom Dienstgeber ist diesbezüglich nichts vorgegeben."
Viel zu trinken ist Selbstverständlichkeit im Kampf gegen die Hitze. "Die Mitarbeiter bekommen von uns Mineralwasser, Sonnenschutz, aber auch Sonnenbrillen zur Verfügung gestellt", erzählt Martin Bauer, Leiter der Straßenmeisterei Scheibbs.
Hitzefrei durchsetzen
Etwas anders gestaltet sich die Lage im privaten Sektor. Hier gibt es die Hitzefrei-Regelung. Ab 32,5 Grad im Schatten kann der Arbeitgeber Hitzefrei anordnen. Bei Anwendung der Hitzeregelung gibt es eine Entgeltfortzahlung von 60 Prozent für die Arbeiter. Die Kosten werden dem Arbeitgeber vollständig von der BUAK refundiert. Einen gesetzlichen Anspruch der Arbeiter auf Hitzefrei gibt es allerdings nicht. Im letzten „Hitzesommer“ 2019 nutzte nur rund die Hälfte der Betriebe die Hitzefrei-Regelung. "Die AK fordert daher einen Rechtsanspruch auf Hitzefrei, sollte das nicht besser genutzt werden", so der Scheibbser AK-Bezirksstellenleiter Helmut Wieser.
Weitere Infos auf noe.arbeiterkammer.at
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