Frauen arbeiten 84 Tage "gratis"
Die Frauen der Gewerkschaft klären die Bevölkerung über Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt auf.
BEZIRK SCHEIBBS. Der "Equal Pay Day" ist jener Tag, ab dem Frauen statistisch gesehen gratis arbeiten. Männer haben an diesem Tag bereits jenes Einkommen erreicht, für das Frauen noch bis zum Jahresende arbeiten müssen.
Frauen verdienen zu wenig
"Frauen in Niederösterreich verdienen um 23,1 Prozent weniger als Männer, und Frauen haben nach wie vor keine gleichen Chancen am Arbeitsmarkt. Die Gründe für diese Einkommensunterschiede sind vielfältig. Frauenbranchen sind meist schlechter bezahlt und der Anteil von Frauen in Teilzeitbeschäftigung ist besonders hoch. Für die berufliche Chancengleichheit braucht man aus meiner Sicht vor allem flächendeckende und leistbare Kinderbetreuungsplätze. Weiters müssten Firmen auch mehr Anreize für Väter schaffen, um in Karenz zu gehen. Der sogenannte 'Papa-Monat' wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. Berufliche Chancengleichheit ist nur dann wirklich möglich, wenn sich Frauen und Männer die familiären und häuslichen Aufgaben fair teilen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss gelebte Praxis werden", erklärt die stellvertretende Landesvorsitzende der ÖGB-Frauen, Petra Hartmann, aus Wieselburg.
Zwei Nachteile für Frauen
"Es gibt meiner Meinung nach zwei schwerwiegende Probleme für Frauen am Arbeitsmarkt – erstens wird in Branchen, in denen vor allem Frauen arbeiten, generell weniger Lohn gezahlt und zweitens ist der Anteil der Teilzeitarbeit in Niederösterreich ganz besonders hoch. Hauptgrund dafür die nach wie vor fehlende flächendeckende ganztägige Kinderbetreuung, was uns Frauen natürlich benachtei-#+ligt und sich zusätzlich auf das Einkommen negativ auswirkt. Es ist uns also ein besonderes Anliegen, die Bevölkerung auf die leider immer noch vorhandene Problematik der Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen am 'Equal Pay Day' mit einer Verteilaktion im Bezirk Scheibbs aufmerksam zu machen", so die Purgstallerin Barbara Pflügl vom Gewerkschaftsbund.
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