Gläubiger hatten das Nachsehen
Transportunternehmer aus dem Bezirk soll Gelder verschoben haben
BEZIRK SCHEIBBS. Schwere Vorwürfe erhebt die St. Pöltner Staatsanwältin Maria Tcholakova gegen einen ehemaligen Transportunternehmer aus dem Bezirk Scheibbs und dessen Tochter. Laut Anklage habe man, kurz bevor die Firma 2008 in den Konkurs schlitterte, Vermögen in beträchtlicher Höhe verschoben, sodass zahlreiche Gläubiger auf der Strecke blieben.
Gehälter auf eigenes Konto
Allein die Einvernahme des mittlerweile pensionierten Firmenchefs dauerte mehrere Stunden, in denen er immer wieder beteuerte, von der Zahlungsunfähigkeit erst zum Konkursstichtag erfahren zu haben. Problematisch erachte er aus heutiger Sicht nur die Auszahlung von Gehältern und Provisionen auf sein eigenes Konto – immerhin handelt es sich dabei laut Tcholakova um 535.000 Euro in einer Phase, als es mit dem Betrieb bereits steil bergab ging.
Tochter war nur angestellt
Die Tochter erklärte sich zu allen Vorwürfen nicht schuldig. "Meine Mandantin war nur Angestellte und nicht in leitender Position tätig", ergänzte Verteidiger Josef Gallauner.
Man habe alles von einem Steuerberater bearbeiten lassen und jährliche Steuerprüfungen gehabt, so die Verteidigung des Hauptangeklagten, der bei einem finanziellen Engpass auch einmal 100.000 Euro aus seinem millionenschweren Privatvermögen in das konzernähnliche Firmenkonstrukt pumpte.
Prozess wurde vertagt
Für den vorsitzenden Richter Helmut Weichhart stand bald fest, dass die leugnende Verantwortung des Pensionisten in dieser umfangreichen Kausa, in der es um betrügerische Krida und schweren Betrug geht, zumindest eines weiteren Verhandlungstages bedarf, weshalb der Prozess vertagt werden musste.
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