Rauchverbot in der Gastronomie
Wirte im Bezirk Scheibbs in der Misere
Das Rauchverbot erhitzt die Gemüter im Bezirk Scheibbs: ein Lokalaugenschein kurz nach der Einführung.
BEZIRK SCHEIBBS. Das vor Kurzem verabschiedete Rauchverbot in den Gastronomie-Betrieben beschäftigt unsere Leser im Bezirk.
Von der Politik im Stich gelassen, fühlt sich Maria Hintersteiner, die das Kaffeehaus "s'Plauscherl" im City Center in Wieselburg betreibt.
"Spielball unserer Politiker"
"Ich fühle mich als Spielball unserer Herren Politiker. Zunächst wird gesagt, man solle sanft investieren, was immer das auch bedeuten mag, und dann wird man fallen gelassen wie ein heißer Erdapfel", erklärt Maria Reisinger.
"Rauchverbot ist Schnapsidee!"
Auch Johann Heindl vom Brauhaus in Wieselburg sieht in dem neuen "Arbeitnehmerschutz" eine kleine Tragödie: "Dass es jetzt im November kommt, macht das Ganze bei diesen Temperaturen für die Gäste und in Folge für die Wirte nicht leichter. Im Sommer wäre es einfacher gewesen."
Der Geschäftsführer des Brauhauses in Wieselburg spart wie viele andere Wirte auch nicht mit Kritik: "Ich halte das Rauchverbot für eine absolute Schnappsidee! Wir haben vor vier Jahren eine hervorragende Lüftung bei uns einbauen lassen. Wenn man am Abend nach Hause kam, musste man nicht einmal sein Gewand aufhängen – es roch einfach nicht nach Rauch. Damit wäre auch der Arbeitnehmerschutz erfüllt gewesen."
Schwerer wird es laut Johann Heindl für jeden Gastronomen, egal ob Restaurant oder Bar: "Auch ein reines Speiselokal wird sich schwer tun, da die Betriebskosten nicht mit den Produktkosten zusammenpassen. Denn die Wirte brauchen beides – das Schankgeschäft und die Küche. Wir müssen nicht alles nachmachen, nur weil es andere Länder so handhaben."
Meinungen gehen auseinander
Die Bezirksblätter haben auf Facebook eine Umfrage gestartet. Das Thema sorgt für reges Interesse, viel Kritik, aber auch Verständnis.
Viele Raucher und Nichtraucher aus dem Bezirk meldeten sich zu Wort, so wie Andrea Prömer: "Ich als Raucherin bin gespannt, ob im Sommer die Nichtraucher alle drinnen sitzen, so wie sie es gewollt haben und ich meinen Raucherplatz im Freien bekomme."
Auch Markus Pöchhacker, der seit 35 Jahren in der Gastronomie tätig ist und aus dem Scheibbser Bezirk kommt, meldete sich zu Wort: "In anderen Ländern ist das schon lange kein Thema mehr!"
So schnell wird das Thema für viele Leute wohl nicht vom Tisch sein. Es wird sich noch zeigen, ob es sich etabliert oder zahlreiche Betriebe, wie auch in anderen Ländern Europas, zusperren müssen.
Weitere Infos zum Café s'Plauscherl gibt's hier und auf Facebook.
Weitere Infos zum Brauhaus Wieselburg erhält man hier und auf Facebook.
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