Rauchverbot in Lokalen
Wirtshauskultur ohne Rauch im Bezirk Scheibbs
BEZIRK SCHEIBBS. Die einen können nicht ohne und die anderen wollen ohne – die Rede ist vom Rauchen. Wenn es im Gasthaus wieder einmal qualmt, kann es schon vorkommen, dass sich militante Nichtraucher und Glimmstängeljünger in die Haare kriegen.
Ein Problem, das Ingrid Jungwirt nicht kennt. Sie betreibt das Lokal Anna Café Lounge in Gaming, welches seit der Gründung vor genau vier Jahren immer als reines Nichtraucherlokal betrieben wird. "Ich habe mich damals dafür entschieden, weil ich selbst Nichtraucher bin und es in der Umgebung für Nichtraucher fast nichts gibt, wo man nach der Arbeit noch auf einen Kaffee gehen kann, ohne nach Rauch stinkend nach Hause zu kommen", erzählt Ingrid Jungwirt von ihrer damaligen Motivation.
Wird gut angenommen
"Die Leute nehmen es gut an. Es gibt mittlerweile viele Gäste, die nicht kommen würden, wenn man rauchen dürfte. Viele Familien kommen mit ihren Kleinkindern, für die der Rauch äußerst ungesund wäre. Besonders ältere Menschen sind für ein nicht verrauchtes Lokal sehr dankbar", meint die Betreiberin des Gaminger Cafés. Auch meint sie, dass sich Rauchen mit einem Frühstückslokal sowieso nicht vereinbaren ließe.
Von der derzeitigen Gesetzessituation zeigt sich die Nichtraucherin etwas enttäuscht: "Österreich hinkt in diesem Bereich hinterher. Überall in Europa ist das Rauchverbot in Gasthäusern und Cafés selbstverständlich."
Umsatzeinbußen
Im Landgasthaus Stadler in Reinsberg ist das Qualmen zwar erlaubt, aber nur bedingt, wie Markus Stadler erzählt: "In allen Stuben in unserem Gasthaus ist das Rauchen verboten, außer in der Kräuterstube. Dort darf aber auch nur geraucht werden, wenn nicht gerade gegessen wird. Wenn die Stammgäste und Stammtische abends kommen, ist es schon erlaubt. Wäre das Rauchen nicht erlaubt, würden wir wahrscheinlich fast die Hälfte unserer Stammgäste verlieren."
Das Landgasthaus Stadler war aber schon einmal ein vollständiger Nichtraucherbetrieb. "Für ein halbes Jahr war es bei uns schon einmal verboten. In dieser Zeit hatten wir Umsatzeinbußen. Eine Bar ist schon ein Magnet für Bier und Zigaretten. Es muss endlich eine Lösung her. Das was wir im Augenblick haben, ist wieder eine typisch österreichische Lösung", meint Markus Stadler über die aktuelle Lage.
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