Interview mit Wieselburger Schneiderin
Ein Brautkleid für die "Barbie"

- Modedesign in Wieselburg: Schneiderin Erika Cholpová gibt den Lesern Auskunft beim Interview mit MeinBezirk-Redakteur Roland Mayr
- Foto: Helmut Baloun/MeinBezirk Scheibbs
- hochgeladen von Roland Mayr
Erika Cholpová hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt und ein Studio für Modedesign in Wieselburg eröffnet.
WIESELBURG. Die aus der Slowakei stammende Schneiderin Erika Cholpová ist der eine der letzten ihrer Zunft im Bezirk Scheibbs.
Im Interview gibt sie uns Auskunft über ihre große Leidenschaft.
Sie haben sich mit "Modedesign Erika" in Wieselburg selbstständig gemacht. Wie kam es dazu?
ERIKA CHOLPOVÁ: Ich wollte schon als kleines Kind Schneiderin werden. Zum Leidwesen meiner Eltern habe ich in ganz jungen Jahren das Brautkleid meiner Mutter zerschnitten, um meine Barbie-Puppe perfekt in Schale werfen zu können. Der Wunsch, mich mit diesem traditionellen Handwerk zu beschäftigen, war also schon damals vorhanden.
Was hat Sie dann eigentlich nach Österreich verschlagen?
Auch diesbezüglich kann man die Ursachen in meiner Jugendzeit finden. In der Slowakei habe ich damals viele Fernsehsendungen auf Deutsch angeschaut und habe mich sozusagen in die Sprache verliebt. Deshalb war es damals schon klar, dass ich in ein deutschsprachiges Land ziehen werde.

- Die aus der Slowakei stammende Erika Cholpová hat ein Modedesign-Studio in Wieselburg eröffnet.
- Foto: Fotoatelier Atak/Modedesign Erika
- hochgeladen von Roland Mayr
Was macht ihre Mode besonders, außer dass sie noch dem alten Handwerk mit Nadel, Schere und Zwirn nachgehen?
Ich bin mittlerweile wirklich hier angekommen und fühle mich als echte Mostviertlerin! Aus diesem Grund habe zum Beispiel das "Dirndl 2.0" entwickelt. Traditionelle österreichische Kleider werden ja nur zu besonderen Anlässen getragen. Um das Ganze nachhaltiger zu gestalten, werden die Dirndln von mir zu Sommerkleidern umfunktioniert, die sich mit Schürzen und einigen Accessoires ganz leicht in echte "Ausgeh-Kleider" verwandeln lassen.

- Die aus der Slowakei stammende Erika Cholpová hat ein Modedesign-Studio in Wieselburg eröffnet.
- Foto: Michael Schafranek/Modedesign Erika
- hochgeladen von Roland Mayr
Sie setzen also auch auf den Klimaschutz?
Die Modebranche ist eine der größten Umweltsünderinnen!
Um dies selbst zu vermeiden, versuche ich so gut wie gar nichts wegzuwerfen und alle Reststücke bestmöglich weiterzuverwenden.
Mein neuester Plan ist, aus ausgedienten Mostfässern Knöpfe für Kleider herzustellen.
Mehr Infos auf modedesign-erika.at
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.