AKNÖ-Halbjahresbilanz
Kündigung statt Kurzarbeit für Scheibbser Arbeitnehmer
Halbjahresbilanz der Arbeiterkammer im Bezirk Scheibbs: 750.883 Euro wurden für die Arbeitnehmer erkämpft.
BEZIRK. Corona hat die Situation am Arbeitsmarkt im Bezirk Scheibbs verschärft. Mehr als 1.600 Menschen benötigten die Unterstützung der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) im Bezirk. Insgesamt konnten über 750.000 Euro gesichert werden.
Unklare Lohnabrechnungen bei der Kurzarbeit, Kündigungen trotz Kündigungsschutzin der Kurzarbeit, Chefs, die auf einvernehmliche Lösungen eines Dienstverhältnisses drängen oder nicht eingehaltene Wiedereinstellungen. Kaum ein Themenkomplex hat heuer für so viele Komplikationen am Arbeitsplatz gesorgt wie die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen.
Löhne und Gehälter ausstehend
"Bei einem großen Teil der 75.000 Anfragen in NÖ konnten unsere Experten mit einer Beratung weiterhelfen, etwa indem sie Lohnabrechnungen überprüften. Für 7.000 Arbeitnehmer mussten wir ausstehende Löhne und Gehälter beim Arbeitgeber einfordern oder vor Gericht einklagen", sagt Kammerrat Manfred Mairhofer.
Rausschmiss statt Kurzarbeit
Ein Arbeitnehmer aus dem Bezirk Scheibbs war als Arbeiter in einem Baustoffunternehmen in Oberösterreich beschäftigt. Am 17. März des Vorjahres erhielt er vom Dienstgeber eine Kurzarbeitsvereinbarung, die er unterzeichnete.
"Als er am 3. April vom Unternehmen gekündigt wurde, stellte sich heraus, dass der Dienstgeber nie eine Kurzarbeit beantragt hatte und daher der damit damit verbundene Kündigungsschutz nicht gegeben war. Wir haben ihn im Verfahren auf nachträgliche Zustimmung beim Sozialministerium unterstützt. Ihm wurden durch unsere Vertretung noch 7.000 Euro zuerkannt", erklärt Bezirksstellenleiter Helmut Wieser.
3.200 Personen suchten Rat
"Rund 3.200 Menschen haben mit uns im ersten Halbjahr Kontakt aufgenommen, in ca. 1.600 Fällen benötigten die Arbeitnehmer weiterführende Beratung und Unterstützung", führt Wieser weiter aus.
AK-Halbjahresbilanz
Leistungen der AKNÖ im Bezirk Scheibbs:
- In Bezirksstelle angedockt: 3.178
- Konkrete Beratungen: 1.639
- Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 416.135 Euro
- Davon Insolvenzvertretung: 23.370 Euro
- Insgesamt erreicht: 750.883 Euro
Weitere Infos auf noe.arbeiterkammer.at
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