„Ich tue es nur den Tieren zuliebe!“

Friederike Öfner hat sich ihr ganzes Leben lang um herrenlose Katzen gekümmert. Als der Schwazer Rechtsanwalt Dr. Schlatzer sein Haus am Pirchanger testamentarisch seinen Katzen vermachte, sah die tierliebende Frau eine Möglichkeit, etwas zu schaffen. Vergangenes Jahr wurde das Katzenheim feierlich eröffnet, doch jetzt ist alles ganz anders und Frau Öfner ist auf Tierschützerin Inge Welzig nicht gut zu sprechen.

SCHWAZ (fh). Es ist ein Haus in der schönsten Lage von Schwaz und testamentarisch dazu bestimmt, ein Heim für Katzen zu sein. Anfang der 80er Jahre war es noch eine Ruine, ehe sich Friederike Öfner und ihre Familie daran machten, das Haus zu renovieren. „Dr. Schlatzer hat das Haus seinen Tieren vererbt und die Katzen sollten dort bleiben und es sollte auch jemand dort wohnen. Das war die Voraussetzung. Wir haben unter größtem privaten Einsatz und mit Privatmitteln begonnen, das Haus zu renovieren und ein Heim für die Tiere errichtet. Einigen Leuten am Pirchanger hat das nicht gepasst, denn ein Katzenheim in dieser Lage war ihnen ein Dorn im Auge, aber wir haben nicht aufgegeben und das Haus bewohnbar gemacht“, erklärt Frau Öfner. Im Grundbuch stand damals noch der Welttierschutzverband, bis auf Druck der Tiroler Landesregierung das Haus an den Tierschutzverein für Tirol überschrieben wurde.

Zerwürfnis mit Welzig
Als es darum ging, für das Haus im Pirchanger in das Grundbuch zu gehen, zeigte Friederike Öfner kein Interesse. „Ich bin keine Erbschleicherin, denn Dr. Schlatzer hat das Haus seinen Tieren vermacht und diesem Zweck soll es auch gewidmet sein“, erklärt die tierliebende Frau.

Nach langen Debatten mit Tierschützerin Inge Welzig über den Weiterbestand des Katzenheimes bzw. das dortige Personal kam es schließlich dazu, dass Welzig und ihr Tierschutzverein ins Grundbuch kamen. „Ich habe einen Fehler gemacht und dadurch kam es dazu, dass Welzig und der Tierschutzverein ins Grundbuch gingen. Welzig wollte mich hinausekeln, aber ich habe mich nicht vertreiben lassen und bin auch nicht freiwillig vom Katzenheim in Schwaz weggegangen“, erklärt Friederike Öfner.

Ging es nur ums Geld?
Mittlerweile hat Frau Öfner nichts mehr mit dem Katzenheim zu tun, kümmert sich jedoch über den „Verein für herrenlose Katzen“ nach wie vor um leidende Tiere. „Frau Welzig ging es von Anfang an nur ums Geld und um die schöne Liegenschaft am Pirchanger und nicht um die Tiere. Mir ist es nie ums Geld gegangen, und das ist der Unterschied“, zürnt Friederike Öfner.

Welzig sieht es anders
Inge Welzig zeichnet auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER ein etwas anderes Bild: „Wir haben derzeit im Katzenheim Schwaz einen ganz normalen Betrieb und es wurde sogar ein Freigehege gebaut. Frau Öfner hat geglaubt, dass ihr die Liegenschaft am Pirchanger gehört und das ist einfach nicht der Fall. Sie hat sechs Jahre lang oben gewohnt und war zum Schluss sehr gehässig zu mir. Frau Öfner hat nie einen Groschen abgeliefert und alles für ihren Verein verwendet, obwohl es unser Haus ist am Pirchanger“, erklärt Inge Welzig.

Testament lange Zeit unauffindbar
Das Testament über die Liegenschaft am Schwazer Pirchanger von Dr. Liberatus Schlatzer war lange Zeit unauffindbar. Erst neun Jahre nach seinem Tod wurde bekannt, dass die Liegenschaft an den Welttierschutzbund zum Wohle der Katzen vererbt wurde.

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