Bezirk Schwaz
Zahnärztemangel wird zum Problem
BEZIRK (red). Bereits Ende letzten Jahres habe die Tiroler Zahnärztekammer auf das Problem der unbesetzten Kassenarztstellen hingewiesen, erinnert Elisabeth Fleischanderl, Gesundheitssprecherin der neuen SPÖ Tirol im Tiroler Landtag.
„Aktuell sind über 50 Kassenstellen unbesetzt. Eine große Lücke ergibt sich ebenso in meinem Heimatbezirk Schwaz“, so Fleischanderl, die angesichts dieser Zahlen von einer „mehr als bedenklichen“ Situation spricht: „Von einer flächendeckenden und verfügbaren Versorgung im Bereich der Zahnmedizin kann keine Rede mehr sein.“ „Damit steigt einerseits der Druck auf die verbleibenden Kassenärztinnen und -ärzte, andererseits greifen die Patientinnen und Patienten, die es sich leisten können, auf privatärztliche Angebote zurück.“ Ein fataler Teufelskreis für das Gesundheitssystem, wie Fleischanderl unterstreicht.
Was den Bezirk Schwaz betrifft so gibt es z.B. im ganzen vorderen Zillertal keinen Kassenarzt mehr für die Zahnbehandlung. Der Mangel an Kassenärzten ist nicht zuletzt auf die schlecht dotierten Kassenverträge zurückzuführen, welche weit unterhalb der Honorare für Privatärzte liegen.
Die Tarife für die Leistungen der Zahnärzte sind in einzelnen Bereichen so gestaltet, dass die vom Zahnarzt zu bezahlenden Laborrechnungen den Tarif, den der Arzt erhält, übersteigt. Für eine Extraktion eines Zahnes inkl. Anästhesie und Injektionsmittel beträgt der Tarif etwa 18,60 €. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherung ist für Fragen über Tarife zuständig. Von Seiten der TGKK ist mander Meinung, dass eine Überarbeitung der Kassenverträge dringend notwendig sei. Ohne eine Anpassung der Tarife wird es in Zukunft wohl kaum möglich sein Zahnärzte dazu zu bewegen einen Kassenvertrag anzunehmen.
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