Das Jahr 1918: der große Hunger im Zillertal

MAYRHOFEN/ZILLERTAL (fh). Das Ende des ersten Weltkrieges bzw. das Jahr 1918 brachte für das Zillertal und seine Bewohner viel Kummer und Leid. Viele junge Männer mussten an die Front einrücken und kamen nie mehr zurück. Im Jahr 1915 mussten z.B. die Kirchenglocken abgeliefert werden da Bronzeguss zum kriegswichtigen Material gehörte. Nach der Kriegserklärung Italiens im Mai rückte auch das Zillertaler Standschützenregiment an die Front. Zahlreichen Chroniken der Zillertaler Orte ist zu entnehmen, dass Not und Entbehrungen für die Bevölkerung an der Tagesordnung standen. So heißt es z.B. in der Chronik von Mayrhofen: "Es herrschte Hungersnot und noch lange nach Kriegsende starben viele Menschen an Grippe, was auf Unterernährung und die durch Schwäche bedingte geringe Widerstandsfähigkeit zurückzuführen war." Es wurden Lebensmittelkarten z.B. für den Bezug von Fett- und Fettprodukten oder auch Zucker ausgegeben. Die Gemeinden wurden von einer Flut von Verordnungen und Befehlen überschwemmt. Es war die Abgabe von Lebensmitteln, von Heu, von Schuhen und Bekleidung, Leder und Häuten, überhaupt von allem geregelt. Viele der Ernährer waren gefallen oder in Gefangenschaft und ganz viele waren arbetislos. Es herrschte nicht nur Hunger, sondern auch Krankheiten machten der Bevölkerung zu schaffen. Die Maserninfektion war dabei noch am harmlosesten. 

Spanische Grippe 

Auch das Zillertal blieb von der spanischen Grippe nicht verschont. Es handelte sich darum um eine Pandemie, welche in den Jahren zwischen 1918 und 1920 Millionen von Menschen das Leben kostete. In den Chroniken von Mayrhofen, Fügen und Zell ist von dieser besonders heimtückischen Grippe die Rede. Auch das Standschützenregiment aus dem Zillertal war stark von dem Virus betroffen. 

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