Linzer Schneeflocken auf Wiener Flughafen
Mit „ZeitRaum“ hat das Ars Electronica Futurelab eine interaktive Kunstinstallation für den neuen Terminal am Flughafen Wien entwickelt, die den ein- und ausgehenden Flugverkehr in Echtzeit interpretiert.
Die Kunstinstallation "ZeitRaum" setzt sich aus mehreren Stationen zusammen und begleitet die Passagiere künftig auf ihrem Weg zum Flugzeug. Die Installation wird vom Flughafen Wien zu 50 Prozent der verfügbaren Zeit überdies als Werbemedium genutzt.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht jener imaginäre Raum, der alle Flughäfen dieser Welt miteinander verbindet. Passagiere betreten und verlassen ihn, wenn sie vor ihrem Abflug die Sicherheitskontrollen durchschreiten und nach ihrer Ankunft den jeweiligen Airport wieder verlassen. Abhängig vom aktuellen Flugverkehr verschieben sich die Außengrenzen dieses Raums deshalb ständig, innerhalb dessen sich Kulturen, Sprachen und Nationen ebenso miteinander verweben wie Zeitzonen. Mehr als fünf Milliarden Menschen nimmt dieser Raum jedes Jahr auf, Menschen, die einander völlig fremd sind, die sich vorübergehend aber miteinander verbunden fühlen, weil sie eine Gemeinschaft auf Zeit bilden. Bislang hat dieser Raum keinen Namen. Das Ars Electronica Futurelab nennt ihn den „ZeitRaum“.
Zum ersten Mal begegnet der „ZeitRaum“ im neuen Bereich Check In 3. Eine meterhohe Wand aus Screens überspannt hier die Ein- und Durchgänge zur Sicherheitskontrolle. Jeder, der sich dieser Wand nähert, löst virtuelle Schneeschauer aus Buchstaben aus, die die Wand herunter rieseln. Unten angekommen, fügen sich diese Buchstaben zu Texten, die wiederum die Topografie einer Landschaft formen.
Auf dem Weg zum Pier begleiten dann weitere künstlerische Arbeiten die Passagiere. Yugo Nakamuras (Japan) „Industrious Clock“ zum Beispiel, eine digitale Uhr, deren Ziffern wie üblich im Sekunden-, Minuten- und Stundentakt wechseln, die aber stets von Hand neu gezeichnet, ausradiert, neu gezeichnet, wieder ausradiert werden.
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