Bezirk
Unseren Heurigen geht die Luft aus - es fehlt an Personal!
Beim Wirt ums Eck hört man es bereits seit vielen Monaten: Die Pandemie, die Krisen und die steigenden Preise machen den Gastronomen das Leben immer schwerer. Einzig die Familien halten unsere regionalen Gastronomen noch am laufen. Personal wird immer weniger.
BEZIRK SCHWECHAT. Gleiches gilt auch für die vielen Buschenschanken in unserem Bezirk. Sie stecken nur ein paar wenige Tage im Jahr aus und ohne die Hilfe der Familie wäre selbst das nicht mehr möglich.
Facharbeiter fehlen
Sehr oft wird in vieelen Branchen vom Fachkräftemangel gesprochen. Aber auch gelernte Köche und Kellner werden immer seltener. Viele haben sich aufgrund der Lockdowns umorientiert. So fehlt es natürlich auch den Weinbauern an guten Leuten.
Regina Schüller aus Rauchenwarth setzt dabei ganz auf ihre Familie: "Bei uns wird jeder, der kann, in die Pflicht genommen. Auch uns fehlt es natürlich an notwendigem Personal, aber wir halten zusammen und geben als Familie unser Bestes, um weiterhin für unsere Gäste da zu sein."
Kosten explodieren
So gut wie alle Heurigen in unserer Region sind noch optimistisch gestimmt und halten ihren Betrieb mit der eigenen Familie aufrecht. Problematisch sehen die Gastronomen aber die steigenden Kosten für Rohstoffe und Energie. Die Gansl-Saison steht bereits vor der Türe und der Preis für ein Kilogramm Gans hat sich seit dem letzten Jahr verdoppelt. Bei den Energiepreisen wie Strom und Gas steigen die Kosten sogar bis zu 300 Prozent an.
Dauerbrenner Gastronomie
Auf Anfrage beim Arbeitsmarktservice bestätigen sich unsere Recherchen bei den Buschenschanken im Bezirk. Denn in 77 Gastronomiebetrieben gibt es aktuell über 130 offene Stellen, wovon gerade einmal zwei auf Heurigenbetriebe zurückzuführen sind.
Eva Wienerroither, Geschäftsstellenleiterin des AMS Schwechat, erklärt: "Grundsätzlich gibt es aufgrund der Fluktuation im Gastrobereich immer wieder offene Stellen zu besetzen. Gründe für die schwierige Stellenbesetzung sind zum Beispiel die Arbeitszeiten oder Probleme der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln."
Dabei seien rund 30 Prozent der Betriebe regelrechte Dauerbrenner, die immer wieder auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind.
Wein bleibt uns erhalten
Aktuell sind unsere regionalen Betriebe zwar angeschlagen, stemmen ihr Geschäft aber noch mit den eigenen Familienmitgliedern. Sicher werden Holzhackerjause und Jägerbrot nicht billiger, allerdings geht auch nichts über eine ordentliche Brettljause bei seinem Heurigen ums Eck.
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