Bezirk Schwechat: Herbergssuche in Schule erfolgreich
In der IMS-Mittelschule wird Integraion vorgelebt. Ohne das Wort Obergrenze, aber sehr wohl mit Grenzen.
In der Interessensorientierte Mittelschule in Lanzendorf zeigt man nicht nur Interesse an der Flüchtlingsfrage. Man tut was. Ohne politische Zurufe. Ohne ein vorgefertigtes Konzept.
Die im nahen Caritas-Heim aufgenommenen jungen Männer aus Syrien und Afghanistan, über 30 an der Zahl, können zwar ncht – wie gerne von linksaußen behauptet – super Englisch, sie stürzen sich aber auch nicht – wie gerne von rechtsaußen beauptet – in räuberischer Absicht über jeden Passanten auf der Hauptstraße. "Sie sind nun einmal da und wir kümmern uns sie. Integration beginnt in der Schule. Die Toleranz endet bei mir aber bei Unpünktlichkeit", bringt Direktor Reinhard Ransböck sein unbürokratisches Konzept auf den Punkt.
Ransböck hat ohne große Umschweife einfach pensionierte Lehrer gebeten zu helfen. Und sie kamen. Noch mehr: Ransböck bat und bittet auch Nicht-Pädagogen wie Gastronomen, den insgesamt acht Flüchtlings-Schülern in ihrem Metier Nachhilfe zu erteilen. "Warum nicht auch kochen lernen? Je eher wir die Menschen mit unserer Kultur vertraut machen, umso einfacher haben sie es in Zukunft", sagt der Direktor. Die acht Burschen seien zudem sehr wissbegierig und sehr begeisterungsfähig.
Ransböck vergleicht die Hilfe mit der weihnachtichen Herbergssuche: "Als Christen zeigen wir unsere Nächstenliebe. Die Regeln in der Herberge bestimmt aber der Unterkunftgeber." Ohne die geht es nicht. Als Direktor von hunderten heranwachsenden Mädchen und Buben weiß er, wovon er spricht. Und er meint es auch genauso ernst, wenn er mit den vor Krieg und Elend geflüchteten Teenagern gemeinsam mit seinen Schülern kurz vor Weihnachten in die festlich geschmückte Wiener Innenstadt fährt, um ihnen Land & Leute näherzubringen.
Damit ermöglicht er den Jugendlichen, Kontakte zu knüpfen, den Kopf von bösen Erinnerungen frei zu machen und so leichter auf ihre "einheimischen" Altersgenossen zuzugehen. Was in Lanzendorf nicht schwer sein dürfte. Sind in der IMS Lanzendorf doch viele Schüler, die sofort ihre Hilfe angeboten haben.
"Es ist schön zu sehen, wie Kinder das Thema ohne Vorurteil aufgreife", freut sich der engagierte Direktor. Weihnachten kann schon verbinden.
Auch die am Flughafen untergebrachten rund 400 Flüchtlinge sollen integriert werden. Anregungen aus Lanzendorf wären ja einige da…
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