Stadt Wien
Endlich Hilfe für Simmerings Fiaker

Wolfgang Fasching betreut seine 14 Pferde derzeit alleine. | Foto: Manfred Sebek
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  • Wolfgang Fasching betreut seine 14 Pferde derzeit alleine.
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Die Krise macht den Simmeringer Fiaker-Betrieben zu schaffen. Nun greift die Stadt ihnen unter die Arme.

SIMMERING. Die Fiaker sind aus Wien kaum wegzudenken. Doch die Situation während der Coronakrise ist für viele Betriebe prekär.

Insgesamt fünf davon gibt es in Simmering. Einer gehört Ursula Chytracek in der Hallergasse. Sie hat 36 Pferde zu versorgen. Aufgrund der Coronakrise musste sie ihre zwölf Fiakerfahrer bereits kündigen. Ihre fünf Stallburschen sind weiterhin angestellt. "Die Fixkosten gehen weiter", verzweifelt sie, "obwohl wir nicht fahren dürfen." Für die Tiere benötigt Chytracek acht Tonnen Heu im Monat. Das bedeutet, eine Summe von 10.000 Euro nur für das Futter. Für die Stallburschen fallen Kosten in der Höhe von 5.000 Euro an. Sie ist seit 19 Jahren selbstständig und seit zwei Jahren schuldenfrei. "Wir müssen uns jeden Sommer etwas zusammensparen, um über den Winter zu kommen. Man wird nicht reich durch dieses Geschäft, aber wir alle machen es mit viel Leidenschaft. Da jetzt über die wichtigste Zeit des Jahres alles stehenbleibt, haben sich schon einige einen Kredit aufgenommen, um über die Runden zu kommen", spricht Chytracek für sie und ihre Kollegen.

Touristen bleiben aus

Simmerings "Fiakerbaron" Wolfgang Fasching ist in seinem Betrieb mit 14 Pferden derzeit alleine im Einsatz. "Meine Mitarbeiter sind in ihre Heimatländer gefahren", erklärt er. "Ich stehe um sechs Uhr morgens auf und versuche, um 23 Uhr im Bett zu sein." Bedanken möchte er sich bei den fleißigen Spendern: "Ich habe Glück – viele Leute, die ich selbst früher unterstützt habe, helfen mir jetzt mit Futter- oder Geldspenden. Es herrscht eine unglaubliche Solidarität." Er komme halbwegs durch, dramatisch sei die Lage noch nicht – gut aber genauso wenig. Wann die Fiaker wieder in der Stadt unterwegs sein können, steht noch nicht fest. Fasching rechnet mit Mitte Mai. Das Problem sei aber, dass die Touristen ausbleiben. "Ich hoffe dann auf Inlandsurlauber", so der Fiakerbaron.

Unterstützung beim Futter

Um die Fiaker so gut wie möglich zu unterstützen, hat sich jetzt auch die Stadt eingeschalten. "Die Stadt Wien lässt niemanden im Stich. Die Fiaker leiden unter den aktuellen Bedingungen enorm und wissen zum Teil schon nicht mehr, wie sie das Futter für ihre Pferde finanzieren sollen. Daher helfen wir ihnen nun, sind die Fiaker doch ein wichtiges Wahrzeichen Wiens", erklärt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Konkret gibt es Unterstützung mittels des "Wiener Fiaker-Futtermittelpakets". Abgegolten werden die nächsten drei Monate der Aufwand für die Versorgung mit Futter, Einstreu und die regelmäßige Hufpflege für die Tiere. Die Stadt unterstützt jedes Pferd mit 250 Euro pro Monat.

Abgewickelt wird das Hilfspaket über die Wiener Wirtschaftskammer. Die Förderung können Wiens Fiaker ab sofort bei der Wirtschaftskammer Wien beantragen. Dazu hat die WK Wien unter fiaker-foerderung@wkw.at und 01/51450-3619 eine eigene Anlaufstelle eingerichtet. Simmerings Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ), der sich für die Betriebe einsetzt, freut sich über die Unterstützung. "Die Stadt Wien hat meinen Hilferuf erhört und sich bereit erklärt, ein Wiener Wahrzeichen zu retten", sagt er. "Schon am 9. April habe ich auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht. Ich danke der Stadt, dass sie jetzt Hilfe für die Betriebe zugesagt hat."

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