Nächster Femizid?
Erstochene Frau in Wiener Wohnung aufgefunden
In Wien hat sich am Mittwoch möglicherweise der zwölfte Femizid des Jahres ereignet. Die Polizei spricht von einem "bedenklichen Todesfall", eine Obduktion wurde angeordnet.
WIEN/SIMMERING. In den Morgenstunden des Mittwoch wurde die Wiener Polizei gegen 5.30 Uhr vom Rettungsdienst wegen eines "bedenklichen Todesfalls" verständigt. In einer Wohnung in Wien-Simmering war eine 36-jährige Frau tot aufgefunden worden. Laut Pressemitteilung der Polizei wies die Tote Verletzungen im Halsbereich auf.
Obduktion angeordnet
Ebenfalls in der Wohnung befand sich der 44-jährige Ehemann, ein serbischer Staatsbürger. Fremdverschulden kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Der Ehemann wurde als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen. Die genaue Todesursache ist noch Gegenstand von Ermittlungen, eine Obduktion zur letztgültigen Klärung der Todesursache wurde angeordnet.
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Runder Tisch
Sollte bei der Tat ein entsprechend gelagertes Motiv im Spiel gewesen sein, wäre es der zwölfte Femizid im Jahr 2021 in Österreich. Von einem Femizid ist dann die Rede, wenn die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts erfolgt. Erst am Vormittag hatte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) zu einem Runden Tisch ins Bundeskanzleramt geladen. Raab kündigte die "größte Gewaltschutzoffensive der Republik" an. Es sollen 24,6 Millionen Euro investiert werden. Kritik kam von Klaudia Frieben vom Österreichischen Frauenring – hier geht es zum Interview.
Hilfe für Opfer
- Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind, finden Hilfe bei der Frauenhelpline: 0800/222 555 (kostenlos und rund um die Uhr) , www.frauenhelpline.at
- Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF): www.aoef.at
- Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie: www.interventionsstelle-wien.at
- Betroffene von Gewalttaten und Verbrechen können sich an die Opferschutzorganisation Weißer Ring wenden unter der Tel.: 0800/112-112, www.opfernotruf.at
- Polizeinotruf unter 133 oder 112. Gehörlose und Hörbehinderte können per SMS an 0800/133 133 Hilfe rufen.
- gewalthilfe.at
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