Kundgebung
ÖVP und FPÖ sagen "Nein zur 6er-Schleife" in Simmering
Die Bauarbeiten für die Umkehrschleife der Straßenbahnlinie 6 sind in vollem Gang. ÖVP und FPÖ demonstrierten dagegen.
Um 8 Uhr Früh standen Mitglieder beider Parteien an der Kreuzung Geiereckstraße/Geiselbergstraße. Um zu informieren und ihren Unmut über das geplante Öffi-Paket der Wiener Stadtregierung auszudrücken.
"Wir machen so lange Aktionen, bis es sich vielleicht durchschlägt", sagt der Simmeringer Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ). "Bis Stadträtin Ulli Sima merkt, was sie uns antut".
11er Linie und Umkehrschleife
Worum geht es genau? Simmering wird schon bald eine neue Straßenbahn-Linie haben. Die SPÖ setzte sich für den Bau der Linie 11 ein, die künftig den 10. und 11. Bezirk verbinden soll. Die 6er-Umkehrschleife wird im Elften gebaut. Die Bauarbeiten dazu sind bereits seit 15. April im Gange. Am Anfang der Geiereckstraße entsteht eine neue Endhaltestelle. Ab Schulbeginn endet die Linie 6 hier. Der 11er übernimmt dann große Streckenteile der Linie 6. Er verbindet ab Schulbeginn 2019 die Bezirke Favoriten und Simmering und fährt vom Otto-Probst-Platz bis Kaiserebersdorf.
Verkehrsruhe statt Stauchaos
Für die FPÖ und ÖVP Simmering handelt es sich dabei um eine reines Prestige- Projekt der SPÖ. "Wir wollen den 71er verlängern und den 6er so behalten, wie er ist", fordert Stadler. "Das würde dem Steuerzahler wesentlich weniger kosten." Er ärgert sich vor allem darüber, dass die Schleife aufgrund von Bürgerprotesten aus Favoriten nach Simmering verlegt wurde. "Für uns bedeutet das ein Verkehrschaos. Hier ist jetzt schon ständig Stau", so der Bezirkschef. Die geplante Schleife wurde in der Bezirksvertretung mehrheitlich abgelehnt. Sima würde dennoch "darüberfahren." "Wir appellieren an die Vernunft!"
U3 Verlängerung gefordert
Ob die Aktion noch Früchte trägt, ist nicht klar. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, das Konzept steht. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt jedoch der Simmeringer ÖVP-Klubobmann Wolfgang Kieslich. "Wir fordern seit Jahren zwei Straßenbahnen nach Kaiserebersdorf", so Parteikollege Peter Sixtl. "Aber das hier ist ein Experiment, das nichts bringt. Was wirklich notwendig wäre, ist die U3-Verlängerung".
Zur Kundgebung kamen auch zahlreiche Anrainer, die sich ebenfalls gegen die Pläne der Stadtregierung aussprachen. "Es soll alles so bleiben wie es ist. Das wäre auch am Billigsten", sagt Gerd Buchinger.
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