Hilfe nach Brustkrebs-OP
Simmeringerin verschenkt selbstgenähte "Wohlfühlkipferl"
Die Simmeringerin Christa Bleyer litt unter Brustkrebs. Jetzt stellt sie für Betroffene die sogenannten Wohlfühlkipferl her.
WIEN/SIMMERING. Christa Bleyer wurden im Jahr 2015 aufgrund ihrer Krebserkrankung beide Brüste entfernt. "Nach der Operation habe ich zwei kleine Kissen, auch Herzkissen genannt, bekommen. Diese sollten den Druck von der Narbe nehmen. Ich habe sie sehr gerne gehabt. Doch irgendwann habe ich mich gefragt, wie ich selbst Kissen herstellen könnte, die auch beim Autofahren und anderen Aktivitäten eine passende Unterstützung bieten", erzählt Bleyer.
So war die Idee zu den heute sehr beliebten Wohlfühlkipferln geboren. Diese kann man sich, anders als bei den Herzkissen vom Krankenhaus, umhängen und überallhin mitnehmen. Hat sie sie anfangs nur für sich selbst und einige Bekannte genäht, so ist die Nachfrage heute viel größer geworden. "Dadurch kann ich meinen Beitrag leisten und andere Erkrankte auf ihrem Weg unterstützen", so die Simmeringerin. Ihre Freundinnen Ilse, Thes und Martina helfen ihr bei der Herstellung. "Wir haben uns gefunden, arbeiten Hand in Hand und jede von uns macht ihren Teil für unsere Wohlfühlkipferl", schildert Bleyer die Arbeitsaufteilung.
Optimismus und Aufklärung
Bereits 1996 erhielt die engagierte Simmeringerin die erste schockierende Diagnose: Sie hatte Gebärmutterhalskrebs. In den Folgejahren musste immer wieder festgestellt werden, dass auch andere Stellen ihres Körpers befallen waren. Doch an einem fehlte es der starken Frau definitiv nie: Optimismus. "Ich sage immer, dass ich meinem Krebs dankbar bin. Ich habe dadurch so tolle Leute kennengelernt", erzählt sie lächelnd.
Engagement in der Krebshilfe
Bis zuletzt konnte Bleyer jede ihrer Krebserkrankungen erfolgreich überwinden. Mit der Zeit wurde es ihr allerdings immer wichtiger, andere Erkrankte auf ihrem Weg zu begleiten. In ihrer Freizeit näht sie nämlich nicht nur die Wohlfühlkipferl, sondern sie engagiert sich auch tatkräftig bei der Pink-Ribbon-Initiative, die 2002 in enger Zusammenarbeit mit der österreichischen Krebshilfe entstand. Im Fokus stehen hier die Erinnerung an die Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung, der Aufruf zur Solidarität mit Patientinnen und die Enttabuisierung der Erkrankung. Zuletzt wurde Bleyer auch von den Simmeringer SPÖ Frauen zu einem Informationsabend eingeladen, um ihre bewegende Geschichte zu teilen.
"Es ist so wichtig, viel über die Krankheit zu sprechen und nicht alles mit sich selbst auszumachen. Faszinierend ist auch, wie sich auf einmal Türen öffnen, von denen man es nicht erwartet hätte. Das hat mir oftmals geholfen, lockerer mit meinen Krankheiten umzugehen", betont Bleyer zum Abschluss.
Die Wohlfühlkipferl sind gratis erhältlich. Lediglich um die Spende von waschbaren, gut verarbeitbaren Baumwollstoffen wird gebeten. Anfragen entweder per Mail an christa.bleyer@fit-solutions.at oder direkt bei Christa Bleyer via Facebook.
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