Leidenschaft
Wiener Netze geben Gas mit Blasmusik
99 Jahre sind seit der Gründung des Blasmusik-Orchesters der Wiener Netze in Simmering vergangen.
SIMMERING. Kurz nach Ende des ersten Weltkriegs begann die Ära des Blasmusik-Orchesters. Unterbrochen wurden die Aktivitäten des als gemeinnütziger Verein gegründeten Orchesters nur durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs. Doch man überstand auch diese schwere Zeit und es formierte sich eine Blasmusikkapelle.
Nachwuchsprobleme
„Unser Ensemble besteht aus zehn Damen und vierzig Herren im Alter von 16 bis 86 Jahren – generationsübergreifende Musik“, wie es der musikalische Leiter Michael Holzer formuliert. „Viele unserer Akteure sind schon seit Jahrzehnten dabei, oft spielt die halbe Familie bei den ‚Gaserern‘, wie die Mitarbeiter der Wiener Netze einst bezeichnet wurden“, schmunzelt Obmann Günter Rudolf.
Aktive Mitarbeiter sind es allerdings nur zehn, der Rest setzt sich aus deren Freunden, Bekannten und ehemaligen Angestellten der Gaswerke zusammen. Es liegt auf der Hand, dass es ein Nachwuchsproblem gibt, „Blasmusik ist einfach nicht ‚hip‘ genug für die jungen Leute“, bringt es Dirigent Michael Holzer auf den Punkt. Doch so uncool kann Mitwirken gar nicht sein, blickt man auf die zahlreichen Aktivitäten des Orchesters zurück.
Von Strauss bis Harry Potter
„Wir spielten schon in Bilbao, Berlin, Moskau, Liechtenstein und Stuttgart", so Rudolf. "Auftritte in Rundfunk, Fernsehen und bei den Wiener Festwochen zeigen das rege Interesse an unserer Musik.“ Doch dorthin ist es ein langer Weg. Wöchentliche Proben und ständiges Üben sind notwendig. Der Erfolg und die positive Resonanz des Publikums gibt ihnen recht.
Das Repertoire reicht von traditioneller Wiener Blasmusik, Operetten von Lehár und Strauss bis hin zu moderner Filmmusik aus Streifen wie „Harry Potter und Walt Disney“. Wer jetzt Lust auf Blasmusik verspürt, hat am 30. März die Möglichkeit, das alljährliche Frühjahrskonzert zu besuchen. Es findet im Haus der Begegnung in Floridsdorf (Angerer Straße 14) statt, der Eintritt ist kostenlos. Infos: www.wienernetze.info
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