Simmeringer Herr der sieben Weltmeere
Paul Stadler ist ein begnadeter Segler - am Neusiedlersee genauso wie am Meer. An die 400 Pokale darf der Simmeringer Bezirskvorsteher sein Eigen nennen.
SIMMERING. Segeln ist neben der Bezirkspolitik Paul Stadlers große Leidenschaft. Dabei ist er durchaus erfolgreich. Etwa 400 Pokale stehen in seinem Wochenendhaus. "Die sind im Burgenland, weil meine Frau sie nicht in der Wohnung haben will", erzählt er.
Seine aktive Zeit als Wettkämpfer hat Stadler ein wenig ruhend gelegt. "Es fehlt die Zeit, um mit einem Team zu trainieren. Außerdem spielt das Alter auch eine Rolle. Nach dem letzten Sieg sind meine Kollegen alle auf ein Schnitzel und ein Bier gegangen. Ich bin zum Arzt auf eine Massage und um Magnesium zu holen", so der 61-Jährige. Heute hat er ein Seegelboot am Neusiedlersee liegen, mit dem er gerne an den Wochenenden rausfährt.
An der Reling ins Ziel
Stadler ist alle Bootsklassen gefahren und hat jede Menge Pokale gewonnen. Jeder davon hat seine Geschichte. Nicht ganz so leicht, sich diese bei der Hundertschaft an Pokalen zu merken. "Der Schönste ist der Pokal für den Sieg bei der Europameisterschaft 1984", freut er sich.
Und es gibt auch jede Menge Erinnerungen: "Als wir 2010 Vize-Hochseemeister bei der Internationalen BMW Hochseemeisterschaft geworden sind, bin ich beim Segeleinholen über Bord gegangen. Zum Glück konnte ich mich aber noch an der Reling festhalten. So wurden wir nicht disqualifiziert", lacht Stadler.
Beinahe Olympionike
Für die Olympischen Spiele konnte sich Stadler zweimal qualifizieren. Mit der Teilnahme wurde es trotzdem nichts. "Einmal ist unser Schiff kaputt geworden, und wir hatten kein Geld, uns ein neues zu besorgen. Und einmal war ich krank", so Stadler, der meist als Skipper im Team fuhr, also die Verantwortung über das Schiff hatte.
Boot ins Wasser und los
Die Leidenschaft zum Segeln hat Stadler von seinem Vater. "In den 60er Jahren hat mein Vater in Purbach am Neusiedlersee selbst ein Segelschiff gebaut. Es ist zwar mehr untergegangen als geschwommen, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß", so Stadler.
Als der Yachtclub in Breitenbrunn dann auf Nachwuchssuche war, begann Stadler dort zu segeln und mit seinem Parnter die ersten Pokale einzuheimsen. "Damals war alles unkomplizierter. Da hat man das Boot ins Wasser geschmissen und ist gesegelt. Heute ist alles komplexer, die Boote sind größer, viel technischer, jedes Kilo zählt.".
Der Kampf mit den Elementen –, mit Wasser, Wind und auch Sonne – ist das, was den Simmeringer Bezirksvorsteher am Segeln fasziniert. "Segeln besitzt eine große Vielfalt. Früher bin ich auch viel Einhand - also alleine - gesegelt. Das erfordert viel Disziplin. Allerdings macht das Teamsegeln mehr Spaß, auch wenn es aufgrund der vielen Leute herausfordernder ist.
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