Security-Mitarbeiter flohen
Razzia von Finanzpolizei bei Frequency

Die Finanzpolizei kontrollierte Personal bei Frequency. Dutzende Mitarbeiter sollen geflohen sein. | Foto: Tamara Pfannhauser
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Am letzten Tag des Frequency-Festival in St. Pölten stiegen nicht nur die Temperaturen, sondern offenbar auch der Puls vieler Mitarbeiter des Sicherheitspersonals. Eine Kontrolle der Finanzpolizei veranlasste Teile des Personals, sich aus dem Staub zu machen. 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz waren die Folge. Der Veranstalter wehrt sich gegen die Vorwürfe.

ST.PÖLTEN. Am Samstag überraschten Beamte und Beamtinnen des Finanzministeriums mit einem Besuch das Personal des Frequency. Daraufhin floh ein Teil der Mitarbeiter von ihren Posten. "Schon bei Eintreffen der Beamten machten sich dutzende Security-Mitarbeiter und Essenslieferanten aus dem Staub. Sie wurden offenbar durch eine SMS-Nachrichten vor den Kontrollen gewarnt", hieß es in einer Aussendung des Finanzministeriums. Vorübergehend sei es fraglich gewesen, ob der sogenannte Nightpark, der Beginn der Musik-Acts im Indoorbereich des Veranstaltungszentrums, öffnen könne. "Die geflohenen Mitarbeiter der Security-Firmen fehlten und der zuständige Subunternehmer konnte seit mindestens zwei Stunden seine Positionen nicht mehr besetzen", wurde betont.

Nicht korrekt gemeldet waren laut Finanzministerium neben Security- und Gastromitarbeitern auch acht angetroffene Mitglieder des WC-Reinigungswesens. "Sechs davon waren nicht angemeldet, zwei waren als 'freie Dienstnehmer' gemeldet, obwohl die Tätigkeit unzweifelhaft als Dienstverhältnis zu qualifizieren war."

Bei heißen Temperaturen hat die Zahl der Behandlungen durch das Rote Kreuz beim Frequency-Festival in St. Pölten gegen Ende angezogen.
  • Bei heißen Temperaturen hat die Zahl der Behandlungen durch das Rote Kreuz beim Frequency-Festival in St. Pölten gegen Ende angezogen.
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66 Anzeigen

"Wir kontrollieren laufend Großevents und die Ergebnisse der letzten Monate sind niederschmetternd", wurde Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei, zitiert. Veranstalter würden häufig nicht davor zurückscheuen, "Personen ohne Beschäftigungs- und Aufenthaltsbewilligung zu beschäftigen". "Die eigentlich vorgeschriebenen Sicherheitsüberprüfungen der Dienstnehmer werden durch diese Subunternehmen praktisch nie eingehalten. Sicherheitsfragen sind bei Großveranstaltungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen."

Kontrolliert wurden 214 Personen, unter ihnen 81 Inländer, 24 EU-Bürger und 109 Drittstaatsangehörige. Neben Security- waren den Angaben zufolge auch Gastronomie-Mitarbeiter und auch Reinigungskräfte unter den nicht korrekt gemeldeten Arbeitskräften. Dabei kam es zu 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz. 48 Betroffene entfallen nach Angaben des Finanzministeriums auf zwei Unternehmen. 

Veranstalter widerspricht Finanzpolizei

Dass reihenweise Security-Mitarbeiter am Samstagabend vor der Finanzpolizei geflohen seien, entspricht für Veranstalter Harry Jenner „nicht den Tatsachen“. Das Festival verfüge über mehr als 600 Security-Leute, offensichtlich seien mehrere nicht korrekt gemeldet gewesen. Für den Veranstalter sei dies aber „unmöglich zu überprüfen“, man habe dafür einen Vertrag mit dem entsprechenden Security-Unternehmen, berichtete die APA. Generell sei er daher „dankbar für Kontrollen“. Einen etwaigen kurzzeitigen Mangel an Kräften beim Nightpark stellte Jenner mit Verweis auf einen „Puffer von Personal“ ebenfalls in Abrede. In einer Aussendung des Finanzministeriums war nämlich von einem drohenden Abbruch die Rede.

Bei heißen Temperaturen hat die Zahl der Behandlungen durch das Rote Kreuz beim Frequency-Festival in St. Pölten gegen Ende angezogen. | Foto: Nina Taurok
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Bilanz: Ruhiges Festival

Bis auf diesen Zwischenfall ging das Event in St. Pölten aber sonst ohne gröbere Probleme über die Bühne. Vom „ruhigsten Festival, das ich jemals erlebt habe“, sprach Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler. Es habe einige Diebstähle gegeben, dafür „fast keine Gewaltdelikte“, strich er hervor. Verzeichnet wurden bisher etwa 80 Anzeigen. Der ÖAMTC verbuchte am und um das Festivalgelände in diesem Jahr rund 100 Einsätze und damit etwas weniger als im Vorjahr, als mit 120 bilanziert worden war. Aufgrund der Hitze musste das Rote Kreuz bis Sonntagvormittag 2.061 Personen behandeln. Hinzugekommen seien oftmals durch Sonnenstich ausgelöste Übelkeit sowie zuletzt vermehrt Hautausschläge und Augenentzündungen. Bis Sonntag, 10.30 Uhr, wurden 81 Patienten in das Universitätsklinikum St. Pölten transferiert.

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