Ein Hund als neuer Star im Heim
Ein Prinzip wird im Pflegeheim St. Louise in Maria Anzbach gelebt: das Leben und Erleben zu den Bewohnern ins Haus zu bringen. Seit kurzem gibt es Zuwachs in der „Heimfamilie“: Hovawart-Welpe Fylius bezaubert schon jetzt, mit entsprechender Ausbildung soll er in etwa zwei Jahren therapeutische Arbeit tun.
MARIA ANZBACH. Seidiges Fell und ein Hundeblick zum Dahinschmelzen: Fylius von Tullnerbach oder Filou, wie er auch gerufen wird, ist 13 Wochen alt und begeistert die Bewohner im Pflegeheim St. Louise. Noch gibt es allerdings nur ein kurzes Beschnuppern von beiden Seiten – Frauchen Monika Kämmer, Stationsschwester und Fachkraft für tiergestützte Therapie, achtet darauf, dass es dem Kleinen nicht zu viel wird. Wichtig ist ihr jedoch, dass Filou die Umgebung im Pflegeheim, Rollstühle, Gehhilfen und dergleichen kennenlernt – und so langsam in seine „Rolle“ hineinwächst.
Ist der lieb – darf man den streicheln?
Denn demnächst beginnt Fylius mit seiner Ausbildung zum Therapiehund – in etwa zwei Jahren wird er dann richtig „zum Einsatz kommen“. „Tiere verbessern das Wohlbefinden der Menschen“, erklärt Kämmer. Und vieles mehr. „Nehmen Sie nur Menschen, die sich schwer bücken können – kaum kommt ein Hund, geht das Bücken leichter, um ihn streicheln zu können.“ In diesem Fall motivieren die Tiere dazu, sich unbewusst mehr zuzutrauen oder mehr zu versuchen. Allein das Streicheln kann die Motorik verbessern, bei Patienten, die ihre Hände nicht mehr gut bewegen können.
Erinnerungen und Gefühle
Vielen Menschen fällt es leichter, sich über die Anregung durch ein Tier zu öffnen. „Ich setze Tiere auch oft bei Gedächtnistrainingsrunden ein. Da kommen dann viele Erinnerungen hoch, manchmal lustige, manchmal traurige Geschichten – es tut in jedem Fall gut“, hat Monika Kämmer in ihrer Arbeit festgestellt. Wer nicht will, muss jedoch nicht – die meisten können aber den treuen Hundeaugen doch nicht widerstehen.
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