OMV-Reportage

OMV Bild Titel | Foto: Neumeyer

„Danach läuft alles wieder wie geschmiert!“

Am 13. Mai begann die teilweise Abschaltung der OMV-Raffinerie. Sechs Wochen lang wurde alles zerlegt, gereinigt und zusammengebaut.

Der OMV-Konzern ist mit einem Umsatz von mehr als 17.000 Millionen Euro nicht nur das größte Unternehmen Österreichs, sondern gleichzeitig auch eines der bekanntesten und mit seinem Herzstück, der Raffinerie, mit über 700 Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Der „Shutdown“ brachte die Raffinerie wieder in alle Munde.

Wer in der Nacht schon einmal einen Blick auf die Schwechater Raffinerie mit all ihren Lichtern geworfen hat, wird vielleicht an Frank Sinatras Refrain „New York, New York“ gedacht haben. Tatsächlich erinnert die nächtlich beleuchtete Industrieanlage mit etwas Fantasie ein wenig an die bekannte Skyline des „Big Apple“.
Wie alles begann
Die Geschichte der OMV Raffinerie begann im Jahre 1936, als die NOVA Öl- und Brennstoffgesellschaft in Schwechat bei Wien eine Anlage für die Verarbeitung von rumänischem Kunstöl errichtete. Nach heftigen Bombardements im zweiten Weltkrieg und der Eingliederung in die sowjetische Mineralölverwaltung (SMV), ging die Raffinerie mit Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 wieder in österreichischen Besitz über und wurde Basis der 1956 neugegründeten österreichischen Mineralölverwaltung, der OMV.

Stetiger Ausbau folgte
Im Jahr 1958 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für die Raffinerie Schwechat wie man sie heute kennt und im Dezember 1960 floß das erste Rohöl durch die Anlagen, und das bis heute.
Noch immer ist die OMW Raffinerie die einzige ihrer Art in Österreich und mit einer Jahreskapazität von 9,6 Tonnen eine der größten Binnenraffinerien Europas.

Beeindruckende Daten
Auf den ersten Blick wirkt die riesige Industrieanlage mit all ihren Rohren, Kesseln und Schornsteinen wie ein lebloser Koloss. Bei genauer Betrachtung merkt man bald, dass sie einem lebenden Organismus gleicht, in dessen Adern statt Blut Öl fließt. Sie pumpt, dampft, zischt und atmet.
Die Raffinerie bietet über 700 Menschen einen fixen Arbeitsplatz - während des Stilllegevorgangs, der alle sechs Jahre durchgeführt werden muss, arbeiteten zusätzlich noch 1800 Experten aus der ganzen Welt auf dem Gelände, das 1,42 km2 groß ist, was in etwa 200 Fußballfeldern oder der Größe von Monte Carlo entspricht. Langjährige Mitarbeiter behaupten in der Anlage wären über 7000 Kilometer Rohre verbaut, von denen beim „Shutdown“ 1800 Kilometer ausgebaut und überprüft und teilweise erneuert werden, was in Verbindung mit den restlichen Stilllegearbeiten einem unglaublichem logistischen Aufwand entspricht - von der Arbeit ganz zu schweigen. Der Umfang der Revision, die man mit dem Pickerl beim Auto vergleichen kann, ist beachtlich: innerhalb von sechs Wochen müssen Revisionsarbeiten für eine Turbine, drei Verdichter, zwölf Prozessöfen, 30 Kolonnen, 376 Wärmetauscher, 341 Behälter, 2.100 Armaturen und 620 Sicherheitsventile durchgeführt werden. Auch wenn man sich als Laie jetzt nicht wirklich etwas darunter vorstellen kann, klingen allein die Zahlen schon beeindruckend.

Riesiger Sicherheitsaufwand
Bei dieser TÜV-Überprüfung wird die Rohölzufuhr für sechs Wochen lang gestoppt und rund die Hälfte der gesamten Anlage außer Betrieb genommen - ein Megaprojekt, denn einen Knopf „Raffinerie herunterfahren“ gibt es leider nicht. Steht die Maschinerie, werden große Teile der Anlage mit Hilfe von Dampf und Stickstoff von Kohlenwasserstoff befreit. Anschließend erfolgt die aufwendige Zerlegung und Reinigung der Anlagenteile, um sie für Inspektionen vorzubereiten.

Planung wie beim Film
Die umfangreichen Vorbereitung zu dieser sicher alles anderen als alltäglichen Aktion, haben bereits vor zwei Jahren begonnen. Sämtliche Abläufe wurden exakt vorbereitet und in einem Drehbuch zusammengefasst. Dabei hatte Sicherheit von Anfang an oberste Priorität. Bereits 2008 wurde die „Sicherheitsinitiative 2010+“ ins Leben gerufen, bei der alle OMV Mitarbeiter und die der Partnerfirmen frühzeitig für alle Sicherheitsaspekte sensibilisiert wurden. Eine Vorsichtsmaßnahme, die sich ausgezahlt haben dürfte, denn passiert ist nichts, obwohl einige Arbeiten durchaus nicht ungefährlich waren. In einigen der insgesamt 540.000 Arbeitsstunden, die der Shutdown in Anspruch genommen hat, mussten riesige Anlagenteile aus schwindelerregender Höhe abgeseilt werden. So mancher Spezialist musste wagemutig zwischen den Rohren klettern und um in die großen „Durchlauferhitzer“ zu gelangen müssen sich dementsprechend schlanke Mitarbeiter durch Öffnungen quetschen, die nicht größer als ein DIN A4 Blatt sind.

Großer Wert auf Ausbildung
Um den hohen Standard der Arbeitskräfte aufrecht zu erhalten, investiert die OMV übrigens unglaublich viel Know How und Kapital in die Ausbildung. In der Raffinerie ausgebildete Mitarbeiter zählen zu den absoluten Spezialisten und bleiben nicht selten ihr ganzes Leben bei der OMV. Von Stillstand kann hier keine Rede sein.

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

3:22

In die Sterne geschaut
Horoskop – so "heiß" wird der Sommermonat Juli

Schon Pläne geschmiedet? Was wird es denn – Strandurlaub, Wandern in den Bergen oder doch ein Städte-Trip? Worauf wir uns in der Urlaubszeit freuen können, verrät Astrologe Wilfried Weilandt. Mit dabei Glückskind, Pechvogerl und Lydia Kelovitz als "Promi des Monats". ÖSTERREICH. Gratulation den Widdern, denn sie sind die Glückskinder im Juli. Sie bringen jetzt mehr Abwechslung in ihren Alltag und auch für einen Jobwechsel schaut es durchaus gut aus. Augen zu und durch heißt es hingegen für...

Das Handy ist aktuell Doris Wiesingers "Fenster" in die Außenwelt. Aber auch das kann sie nur kurz nutzen, es strengt sehr an. | Foto: Sandra Schütz / MeinBezirk
4

Gemeinsam schaffen wir das
Unerträgliche Schmerzen – Pflege und Hilfe für "Doris"

Früher hatte Doris Wiesinger ihre eigene Werbeagentur. Jetzt verbringt sie den Großteil ihres Tages im Bett – mit starken Schmerzen. "Multisystematrophie" lautet die Diagnose. Eine Heilung gibt es nicht, erzählt die 56-jährige Königsstettenerin. Neben einem Umbau des Hauses, um mehr Bewegungsfreiheit zu erlangen, braucht sie vor allem Pflege. Seit fünf Jahren lebt sie von Kranken- oder Rehageld, die Ersparnisse sind mittlerweile fast aufgebraucht. KÖNIGSSTETTEN | BEZIRK TULLN. Es fällt Doris...

Anzeige

Rapottenstein
Ostern genießen – mit Spezialitäten vom Fleischkönner Fröschl

Ostern steht vor der Tür, und was gibt es Schöneres, als die Feiertage mit einem köstlichen Festessen zu feiern? Der Fleischkönner-Betrieb Fröschl bietet alles, was dein Osterfest besonders macht: zartes Lamm, feiner Osterschinken und traditionelle Spezialitäten, die für echte Genussmomente sorgen. „Von der Auswahl bester Zutaten bis zur meisterhaften Zubereitung – bei uns steht Qualität an erster Stelle.“ Entdecke frische Fleischprodukte und handgemachte Köstlichkeiten, die dein Osterfest zu...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.