Schäden am Haus: Prozess belastet Lebensqualität

IMG_3303

Es sah alles so gut aus. Julia Peiker und ihre Mutter machten es sich vor rund zehn Jahren nicht leicht, holten mehrere Anbote ein, mit der gewählten Firma kam man dann schnell überein. „Sie haben unsere Vorstellungen genau akzeptiert, es hat sich ein fast freundschaftliches Verhältnis entwickelt“, berichtet die junge Mutter. Doch nach Fertigstellung des Baus traten gravierende Schäden auf.
PURKERSDORF. Aus einer spontanen Idee wurde Ernst: Julia Peiker und ihr Mann Lars nahmen den Vorschlag von Julias Mutter Konstanze Wenzl an, doch auf ihr Haus aufzubauen. „Wir haben zu Beginn natürlich herumgesucht, ein paar Angebote eingeholt.“ Mit dem Unternehmen aus Wien wurde man sich einig und war anfangs auch überaus zufrieden, so Julia Peiker: „Es ging schnell, die Firma hat uns alles abgenommen, es hat sich ein fast freundschaftliches Verhältnis entwickelt“, erinnert sie sich.

Erste Unstimmigkeiten
Zu Differenzen kam es erst, als die Firma dann doch nicht als Bauführer auftreten wollte. „Das waren sie ja eigentlich“, meint Julia Peiker. „Wir mussten uns dann jemand anderen suchen, der das für uns macht.“ Doch auch das wurde geregelt, der Bau als fertig bei der Gemeinde angezeigt.
Plötzlich allerdings traten Risse in den Wänden auf. Die Baufirma beschwichtigte: „Das kann bei einem Trockenbau passieren.“
Es wurde aber immer schlimmer, Türen waren nicht mehr zu öffnen, Niveauunterschiede von drei bis vier Zentimetern traten auf, der Estrich ist an mehreren Stellen gerissen. Kostenvoranschläge einer Sanierung machen inzwischen weit über 40.000 Euro aus – keine Kleinigkeit.

Vor Gericht
Nachdem man sich mit der Firma nicht einig wurde, zogen Julia Peiker und Konstanze Wenzl 2005, drei Jahre nach dem Hausbau, vor Gericht. Seither wird prozessiert. „Die Verankerung zwischen alt und neu passt nicht“, weist ein Gutachten aus, die Auflage des Zimmermannsaufbaus entspreche nicht den technischen Regeln und könne als mögliche Ursache der Schäden durchaus in Betracht gezogen werden, heißt es im Gerichtsprotokoll.
„Frau Peiker beschuldigt uns zu Unrecht gewisser Dinge und Verfehlungen“, empört sich der Geschäftsleiter besagter Firma auf Anfrage des Bezirksblattes. „Wir waren eigentlich aus der Gewährleistung heraus, nach zweieinhalb bis drei Jahren hat sie im Haus Risse gehabt – die Ursache liegt höchstwahrscheinlich nicht bei uns.“ Seine Firma habe jedenfalls nie eine Bauführerschaft übernommen, „das war mit uns nie vereinbart“, andere Firmen seien am Projekt beteiligt gewesen, die Peiker engagiert habe. Es gebe unterschiedliche Gutachten, das Gericht werde entscheiden.
„Bei einem Hausbau oder Zubau muss man immer bedenken: Das ist eines der größten Projekte in Ihrem Leben, mit Auswirkungen auf Finanzen und Wohnqualität“, stellt man beim Verein für Konsumentenschutzinformation auf Anfrage voran. Renate Wagner empfiehlt, möglichst lange zu planen, nichts in emotionalem Zustand, weil der Verkäufer gerade so nett ist, zu unterschreiben. „Lassen Sie sich Leistungen exakt definieren, holen Sie Referenzen ein und kommunizieren Sie am besten immer schriftlich.“ Das größte Problem seien Beweisprobleme – daher viel auf der Baustelle sein, dokumentieren.

Dokumentation
Ein Problem, das auch Julia Peiker kennt: „Ja, wir haben selbst mitgeholfen. Aber die Firma hat sehr wohl mehr gemacht, als sie jetzt zugeben will.“ Fotos sollen das beweisen, bei Gericht geht es unter anderem eben auch darum, wer was gemacht hat und wofür verantwortlich ist.

Eigene Beratungen
Der Verein für Konsumentenschutzinformation bietet in Wien auch eigene Beratungen durch Techniker und Juristen an: Die-se sehen sich Vertragsentwurf, Bau- und Leistungsbeschreibung durch und können so die Seriosität eines Angebotes beurteilen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.