Private und berufliche Herausforderungen
Expertinnen widmen sich Burnout und Stressprophylaxe
Die Hürde: Kommunikation: In der ersten Hälfte vergangenen Jahres stießen viele Paare an ihre Grenzen, in der zweiten Jahreshälfte dominierte die berufliche Herausforderung. Iris Granig-Winkler und Martina Makoru widmen sich heuer speziell den Themen Burnout und Stressprophylaxe.
ST. VEIT. Die noch junge Praxisgemeinschaft von Iris Granig-Winkler und Martina Makoru konnte zu Beginn des Jahres 2021 - während des Lockdowns - nicht so wirken wie gewollt. Der Bedarf an psychologischer Beratung wurde danach aber umso höher, wie Granig-Winkler erklärt: „Massiv zugenommen haben die Paarberatungen in der ersten Jahreshälfte.“
Kommunikation und Wertschätzung
Durch den Lockdown, Homeoffice und Homeschooling stießen viele Familien und Paare an ihre Grenzen: „Alle Beteiligten haben nur noch „funktioniert“, es fehlte an Ausgleich, Spaß und an sozialen Kontakten“, so Granig-Winkler. „Obwohl eigentlich viel Zeit miteinander verbracht wurde, blieb die qualitative Paarzeit auf der Strecke. Auch nachdem der Lockdown aufgehoben wurde und eigentlich wieder vieles möglich war, hatten die meisten Paare, die zu uns ins die Praxis kamen, Probleme, sich dem Partner wieder anzunähern.“ Die Expertinnen sind sich einig, dass die Hürde in der Kommunikation lag: „Sich gegenseitig zuhören, zu verstehen, worum es dem anderen geht. Eigene Bedürfnisse und die Bedürfnisse des Partners zu erkennen, sich gegenseitig Wertschätzung zukommen zu lassen. Zudem das fehlende Bewusstsein, was jeder in der herausfordernden Zeit geleistet hat.“ In der zweiten Jahreshälfte waren plötzlich die beruflichen Herausforderungen dominanter. „Es gab eine enorme Zunahme von Überforderung und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, oftmals auch gepaart mit familiären Problemen“, teilt Granig-Winkler mit, „einige Klienten waren leider schon mittendrin in einem Burnout. Deshalb ist es so wichtig, frühzeitig die Warnsignale zu erkennen und nicht zu ignorieren“, betont sie die Gründe, warum sich Granig-Winkler und Makoru im heurigen Jahr speziell mit den Themen Burnout und Stressprophylaxe beschäftigen wollen.
Vielbeschworene Work-Life-Balance
Der Fokus liegt immer mehr in der Selbstfürsorge: „Die Menschen wollen einfach, dass es ihnen gutgeht und sie sich wohlfühlen. Auch wird immer mehr auf Work-Life-Balance geachtet“, erklärt Granig-Winkler. „Vermutlich hat das Eingesperrtsein dazu geführt, dass mehr nach Freizeit und dem Gefühl nach Freiheit gestrebt wird“, fährt sie fort.
Nix mit Entspannung
Die körpernahen Tätigkeiten wie Klangbad und Klangmassage liefen aufgrund der Maßnahmen jedoch nicht so wie gewünscht: „Teilweise war es ja nicht erlaubt und dann nur mit 3G und Maske, das hat mit Entspannung und Wohlbefinden leider nichts mehr zu tun“, resümieren die beiden. „Aber genau diese Entspannungsmethoden können enorm entstressen und für Ausgleich sorgen. Ein Erfolg war im Sommer das Vollmondklangbad, da hatten wir über 20 Teilnehmer.“ Durch die Pandemie kam es auch immer wieder zu kurzfristigen Terminabsagen beziehungsweise Verschiebungen aufgrund von Quarantäne oder Lockdown: „Meistens ist der Leidensdruck zum Zeitpunkt des Anrufes gerade besonders groß und dann sind lange Wartezeiten und eine Verschiebung nach hinten eine zusätzliche Herausforderung“, wissen die Expertinnen.
Information:
IM Einklang: Iris Granig-Winkler und Martina Makoru.
Im Frühjahr starten wieder die Programme „Stressless“ für Erwachsene und „Kinder-Leicht“ für Kinder. Anfragen unter 0676/9510660 oder IMEinklang17@gmail.com
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