Wozu Apotheker raten

Pollen wieder im Anflug - was kann man tun?

Starke Pollensaison: Wie man präventiv vorgehen kann und welche Mittel wirksam sind, erklären Paul Hauser von der Stadtapotheke Friesach und Andrea Kohlweiß von der Krappfeld Apotheke in Althofen.

BEZIRK ST. VEIT. Die gewöhnlichsten Tätigkeiten können für Allergiker zum Problem werden: Ihr Körper reagiert je nach Art der Allergie abwehrend auf körperfremde Substanzen wie Pollen oder Tierhaare, sogenannte Allergene. Am weitesten verbreitet ist dabei die Pollenallergie: Betroffene kämpfen besonders in der Saison des Pollenflugs von März bis Juli mit Niesattacken, Fließschnupfen, verstopfter Nase und juckenden, brennenden Augen. Wer eine Pollenallergie hat, blickt dem Frühling aus diesen Gründen oft ein wenig unentspannt entgegen. 

Vorbeugung ist A und O

"Präventivmaßnahmen für Allergiker sind Vermeidung von Allergenen und die Reduktion des Pollenkontakts", erklärt Andrea Kohlweiß, "man sollte den Aufenthalt im Freien einschränken." Wichtig ist aber auch das Sauberhalten von  Bettdecken und Kissenbezügen sowie das Schlafen bei geschlossenem Fenster, um Pollen am Morgen zu vermeiden. "Weiters unbedingt abends duschen und die Wäsche nicht im Freien trocknen. Rauchen reizt zusätzlich die Schleimhäute", schildert Kohlweiß weitere Faktoren.

Helferlein bei Allergie

Auftretende Symptome bei einer Allergie sind Niesattacken, Schnupfen, Juckreiz, Tränen und Rötungen der Augen, Atemprobleme und Hautausschläge. "Medikamente gegen Heuschnupfen blockieren die Wirkung oder Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen. Früher machten Antihistaminika oft müde, doch die Medikamente der neueren Generation haben diese Nebenwirkungen nicht mehr", klärt die Leiterin der Krappfeld Apotheke in Althofen auf. "Es gibt Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen. Abschwellende Nasensprays und Nasenspülungen bieten ebenfalls rasche Hilfe."

Was man selbst tun kann

"Um die Auswirkungen zu mildern, sollte man besonders in der blütenpollenfreien Zeit das Immunsystem stärken", betont Paul Hauser. "Hier bietet sich aus der Homöopathie, den Schüsslersalzen, Vitaminen und Mineralstoffen eine umfangreiche Palette an, die Linderung und Besserung bewirken."

Stichwort: Traganthwurzel

"Die Traganthwurzel hilft dem körpereigenen Immunsystem, überschießende Reaktionen auf Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben und Schimmelsporen wieder zu normalisieren", so Kohlweiß. Ihre immunregulierenden Eigenschaften unterstützen das Immunsystem und helfen, die typischen Beschwerden während der Allergie zu minimieren. "Pflanzliche Arzneimittel mit den Inhaltsstoffen der Traganthwurzel sind als Kapseln und Saft für Kinder empfehlenswert", schildert Hauser. "In der Gemmo-Therapie stehen pflanzliche Auszüge von den Knospen der schwarzen Johannisbeere zur Verfügung", ergänzt der Leiter der Stadtapotheke in Friesach.
Menschen, die an Allergien leiden, sollten auch immer wieder an eine Darmsanierung denken. Hauser: "Probiotische Nahrungsergänzungsmittel helfen, die Darmflora in einem gesunden Zustand zu halten und so das Allergierisiko zu senken."

Beratung in Anspruch nehmen

Menschen sollten nicht davor scheuen, sich zu erkundigen. "In der Apotheke erhält man die richtige Beratung, die gemeinsam mit dem Patienten die für ihn richtige Therapie findet", weist Hauser abschließend hin.