Asylwerber Osman: "Die Arbeit gefällt mir hier sehr gut"
Sechs Asylwerber verrichten seit Anfang Dezember im Bauhof und der Stadtgärtnerei St. Veit gemeinnützige Tätigkeiten.
St. VEIT. Seit Anfang Dezember verrichten im Wirkungsbereich des städtischen Bauhofes sowie der Gärtnerei der Stadtgemeinde St. Veit sechs Asylwerber gemeinnützige Tätigkeiten. Dafür erhalten sie einen Anerkennungsbeitrag von fünf Euro pro Stunde.
Integration der Flüchtlinge
„Für mich ist das eine Frage des Menschenrechts, diesen Menschen eine Beschäftigung zu geben. Ich sehe es negativ, wenn wir Flüchtlinge aufnehmen, die wir nicht integrieren können. Diese Initiative ist ein kleiner Beitrag für Integration dieser Menschen in Österreich“, erklärt Bürgermeister Gerhard Mock bei der Vorstellung des St. Veiter Beschäftigungsprojektes für Asylwerber.
Er räumt gleichzeitig ein, dass er für eine gesetzliche Änderung plädiert, denn "Asylwerber sollten mehr arbeiten dürfen".
Asylwerber verdienen maximal 110 Euro pro Monat
Die Rahmenbedingungen für die Beschäftigung von Asylwerbern seien vom Gesetzgeber eng gehalten: So darf ein Asylwerber maximal 110 Euro pro Monat verdienen und 20 Stunden pro Monat arbeiten. Ansonsten werden Leistungen aus der Grundversorgung gekürzt.
Um dieses Zeitkorsett einzuhalten, werden jeweils zwei Asylwerber geblockt mittwochs beziehungsweise donnerstags von 7 bis 12 Uhr im Stadtgebiet tätig sein. Durch die Tätigkeit entsteht allerdings kein Dienstverhältnis mit der Stadtgemeinde. Über das Grundversorgungsgesetz ist zudem die Unfallversicherung im Bedarfsfall für die Asylwerber geregelt.
Wunsch der Asylwerber
Die sechs Asylwerber aus Syrien, Irak und Afghanistan haben von sich aus bei ihren Betreuern (Firma Schluga und bei der Betreuerfirma ORS) den Wunsch deponiert, einer Beschäftigung nachgehen zu wollen. „Diese Menschen wollen arbeiten, sie wollen wie wir alle unabhängig, selbstständig sein und ihre Familien ernähren können", sagt Bürgermeister Gerhard Mock bei der außergewöhnlichen Pressekonferenz auf dem Gelände des Kompostierwerk St. Veit. Man habe zudem die Möglichkeiten, noch mehr Asylwerber zu beschäftigen. "Natürlich auch Frauen", so Mock.
"Arbeit gefällt mir gut"
Einer davon ist Zijad Osman. Der gebürtige Syrer ist beim Bauhof eingesetzt. "Die Arbeit gefällt mir gut", sagt der Vater dreier Kinder. Osman lebt seit über einem Jahr in St. Veit. Seine beiden Söhne (9 und 8 Jahre) besuchen die Volksschule, seine dreijährige Tochter ist zu Hause.
Derzeit leben in der Herzogstadt 130 Flüchtlinge, der Großteil sind Familien. "Es gibt keine Diskussionen unter der Bevölkerung", freut sich Mock.
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