Frauenstein und St. Georgen
Aufregung um geplanten Verwertungshof: Frauenstein lädt zur Bürgerversammlung
In der Gemeinde Frauenstein gehen die Wogen wegen eines geplanten Verwertungshofes in der Gemeinde St. Georgen hoch. Eine Bürgerversammlung ist Morgen, Freitag.
FRAUENSTEIN, ST. GEORGEN. Insgesamt 200 Haushalte aus den Bereichen Hunnenbrunn, Tratschweg und Sand wurden per Brief von der Gemeinde Frauenstein zur Bürgerversammlung am Freitag geladen. Im Kultursaal Kraig soll über die mögliche Errichtung eines Verwertungshofes informiert werden: Auf einem rund vier Hektar großen Grundstück, das dirket neben der Schnellstraße S37 liegt, will Alexander Rainer aus Launsdorf einen Verwertungshof bauen.
Nähe zu Wohngebieten
Obwohl der Bau in der Nachbargemeinde St. Georgen geplant ist, kam es zu Nachfragen am Frauensteiner Gemeindeamt. Der Grund: Der Verwertungshof soll auf einem Grundstück gebaut werden, das sich in unmittelbarer Nähe zu den in der Gemeinde Frauenstein liegenden Wohngebieten Hunnenbrunn, Tratschweg und Sand befindet. Zudem soll die Zufahrt über die Scheiflinger Straße beim Technikcenter Gruber erfolgen. Eine kurze Strecke liegt im Frauensteiner Gemeindegebiet.
Frauenstein lehnt das Projekt ab
"Grundsätzliche ist Müllverwertung eine sinnvolle Sache, das Projekt an sich ja auch gut. Aber der Standort ist nicht geeignet", lehnt Frauensteins Bürgermeister Harald Jannach das Projekt gänzlich ab. 250 bis 300 Meter Luftlinie liegen laut Jannach zwischen den Wohngebieten und dem Grundstück. Mögliche Emissionen und die inakzeptable Zufahrtslösung im Bereich Sand machen eine positive Bewertung für den Bau unmöglich.
St. Georgen wartet auf Gutachten
Der Projektwerber hat das Vorhaben im zuständigen Ausschuss der Gemeinde St. Georgen am Längsee vorgestellt. "Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt und es zudem noch keine Gutachten gibt, kann ich dazu nichts sagen", gibt der St. Georgener Bürgermeister Konrad Seunig Auskunft.
Das Vorhaben werde derzeit behandelt. "Nach Feststellung der entsprechenden Gutachten werden wir dann seitens des Gemeinde eine Entscheidung treffen", erklärt Seunig das weitere Prozedere. Wenn mehr Fakten auf den Tisch liegen, wolle man ebenfalls die Bürger informieren. "Die direkt betroffenen Anrainer auf Seite des St. Georgener Gemeindegebietes sind informiert", so Seunig.
"Stehen Rede und Antwort"
"Wir befinden uns in der Start-Phase, Gutachten stehen noch aus. Es gibt Skizzen", sei man laut Rainer von einer Projektierungs-Phase noch entfernt. Vorgestellt habe man die Idee für den Verwertungshof der Gemeinde St. Georgen. Bei der Bürgerversammlung Morgen in Kraig wolle man die Bevölkerung informieren. "Dort werden wir unser Vorhaben präsentieren und stehen bei der Bürgerversammlung Rede und Antwort", versichert Rainer.
Frauensteiner Gemeinderat stimmt ab
Obwohl das Grundstück nicht in Frauenstein liegt, kommt die Causa am 23. März im Frauensteiner Gemeinderat zur Abstimmung. "Frauenstein hat keinen Nutzen aus dem Verwertungshof, keine Kommunalsteuer. Wir bekommen nur den Staub", geht Bürgermeister Jannach davon aus, dass alle 23 Gemeinderäte gegen das Projekt stimmen. Im Anschluss daran werde man die Gemeinde St. Georgen über die Ablehnung des Projektes informieren und ersuchen, einen anderen, geeignetere Ort zu suchen. "Wir hätten uns gefreut, wenn wir im Vorfeld von der Nachbargemeinde in Kenntnis gesetzt worden wären. Dann hätten wir uns jede Menge Aufregung für die Bürger erspart", meint Jannach abschließend.
Die Unterlagen zum Projekt liegen zur Einsichtnahme für jeden am Gemeindeamt in Kraig auf.
- Die Bürgerversammlung
Morgen, dem 31. Jänner, findet um 19 Uhr im Kultursaal Kraig eine Informationsveranstaltung über den momentanen Stand des Projektes Verwertungshof in der Gemeinde St. Georgen am Längsee statt.
- Fakten Verwertungshof der Firma SHHR
Auf einem rund vier Hektar großen Grundstück, das dirket neben der Schnellstraße S37 liegt, will Projektbetreiber Alexander Rainer aus Launsdorf einen Verwertungshof bauen. Nicht gefährliche Abfalle wie Holz, Grünschnitte, Papier sollen dort in einer Halle sortiert und am Gelände zwischengelagert werden, wo sie danach zur Weiterbestimmung verbracht werden. Gefährliche Abfälle werden extra in den für sie bestimmten Boxen gesammelt und an einen geeigneten Entsorger übergeben. Alle Abfälle werden gewogen und von Fachpersonal getrennt und sortiert.
Natürlich wird auch an eine Kleinmengenanlieferung gedacht, heißt es in den Projektunterlagen. Geeignete Transportmittel sollen bereit stehen, die die Kunden ausleihen können. Bei größeren Mengen steht eine Containerlogistik zur Verfügung. Man wolle laut Unterlagen auch ein Konzept für Gewerbebetriebe und Veranstaltungen mit einfließen lasen. Neben der Sortierhalle wird ein kleines Schnäppchenlager entstehen.
Auf demselben Gelände wird die Firma Alexander Rainer Erdbau Containertaxi und Transporte den Standort haben. Somit wird auch Schotter und Humus in verschiedenen Klassen zum Verkauf bereit stehen. Weiters soll ein Bodenaushubzwischenlager errichtet werden.
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