Blumenopfer und Schwingungen
Der neue Dorfplatz in St. Donat wurde "energetisch bearbeitet" - mit rätselhaften Methoden.
Für die so genannte Opferung mit Steinsetzung werden Früchte und Blumen gekauft, die dann im Kreis rund um einen verzierten Stein gelegt werden. "Es ist ein Zeichen der Dankbarkeit, dass man einen bestimmten Platz bebauen darf", erklärt Manfred Kovacs von der Firma "Vital Projekt", die so eine Opferung auch in St. Donat abgehalten hat. Zwischen 1.000 und 3.000 Euro sind für diese Zeremonie zu berechnen, in St. Donat wurden die Kosten von der Firma "Vital Projekt" getragen.
Nicht prüfbar
Dieses Zeichen der Dankbarkeit zahle sich laut Kovacs aus: "Die Bauarbeiten verlaufen reibungsloser, die Leute, die hier arbeiten, kommunizieren viel besser miteinander." Wissenschaftlich überprüfbar sind diese Effekte nicht. "Was wir aber machen können, ist Messungen durchzuführen, wie sich unsere Arbeit ausgewirkt hat", erklärt Kovacs, der mit einem speziellen, 50.000 Euro teuren Messgerät arbeitet, um an die Ergebnisse zu kommen.
Steine eingebaut
Die Opferung war aber nicht alles, was "Vital Projekt" in St. Donat gemacht hat: An einer Betonwand am Platz und in den Brunnen wurden Symbole eingemeißelt, die ebenfalls zur Harmonisierung des Platzes beitragen sollen. Quarzsand, Bergkristalle, Achate und 24 Karat-Gold wurden in den Platz eingebaut. "Gold ist eben das reinste Metall mit der höchsten Heil- und Reinigungswirkung", sagt Kovacs - eine Aussage, die sich nicht mit wissenschaftlich messbaren Fakten deckt.
Placebo-Effekt
Was bringt nun eigentlich diese energetische Behandlung? "Die Menschen, die sich an einem solchen Platz treffen, sind friedlicher. Sie fühlen sich einfach wohl", erklärt Kovacs. Ob hier nicht der Placebo-Effekt eine Rolle spielt? "Natürlich spielt das auch mit", gibt Kovacs zu, "aber unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass auch Leute, die nichts von den Harmonisierungen wissen, einfach ein gutes Gefühl haben, wenn sie sich auf so einem Platz bewegen."
Dass der Erfolg der Methoden, mit denen Kovacs arbeitet, wahrscheinlich niemals wissenschaftlich nachgewiesen und höchstwahrscheinlich nur der Glaube an gewisse Steine und Schwingungen sprichwörtlich Berge versetzt - mit diesen Bedenken muss er wohl leben. Immerhin prangt auf seiner Homepage auch ein Zitat von Goethe: "Was nicht umstritten ist, ist auch nicht sonderlich interessant."
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.