Das Hakenkreuz wird ausradiert
Burg Hochkraig: Künstlerwettbewerb hätte das Hakenkreuz überdecken sollen. Jetzt soll es ganz weg.
FRAUENSTEIN. Durch Schlägerungsarbeiten ist das weiße Hakenkreuz auf der Hochkraig wieder sichtbar geworden. Das Land Kärnten wollte über einen Künstlerwettbewerb das Hakenkreuz verschwinden lassen. Nun soll das Hakenkreuz ganz ausradiert werden
Geld für die Kunst
Die Kosten für das Projekt wurden mit bis zu 90.000 Euro beziffert. Finanzieren sollten das neben Grundeigentümer Peter Goess auch Bund, Land und Gemeinde. "Wichtig ist die Sanierung der Mauerkrone. Wir wissen aber nicht, wann der Künstlerwettbewerb starten soll", sagt Frauensteins Bürgermeister Karl Berger.
Hakenkreuz wird ausradiert
Nun ist alles ganz anders. Denn von der Idee des ehemaligen Kulturlandesrates Wolfgang Waldner, aus Burg Hochkraig mit dem Hakenkreuz ein Mahnmal und Kunstdenkmal zu machen, hält der neue Landesrat Christian Benger nichts: "Das Zeichen der Schreckensherrschaft soll verschwinden".
Derzeit laufen dahingehende Gespräche mit dem Burgherrn. Wann das Hakenkreuz runter soll, steht noch nicht fest. Zu klären seien derzeit die Modalitäten: die finanzielle Zusage für den Künstlerwettbewerb werden umgeschrieben, der Gemeinderatsbeschluss sei abzuändern.
Schautafel soll her
Die Gemeinderäte der Liste "Gemeinsam für Frauenstein" haben sich gegen den Künstlerbewerb ausgesprochen. Für GR Raimund Meierhofer ist aber auch das Wegradieren der falsche Weg. Seiner Meinung nach müsse Aufklärungsarbeit geleistet werden. "Eine Infotafel am Fuß der Burgruine, wo die Geschichte dargestellt wird", sei die einzig richtige Lösung: "Über das Hakenkreuz zu diskutieren ist eine bessere Vergangenheitsbewältigung, als es zu übermalen oder zu vernichten".
Der gleichen Meinung ist auch der Steier Franz Gindl. Der Inhaber einer Chemiefirma restauriert die Burg Hochkraig. "Ein Wahnsinn, die Geschichte einfach ausradieren und das Naturdenkmal zerstören zu wollen. Das Hakenkreuz ist ein Denkmal. Es gehört zur Geschichte der 800 Jahre alten Burg", setzt sich Gindl für Erinnerungskultur ein. Auch er plädiert für eine Schautafel. "Diese kostet 1.000 Euro. Um das restliche Geld können alle Gemeindestraßen saniert werden", schlägt Gindl vor.
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