Der Turm soll heuer wachsen
Burgbau-Projektleiter Gerald Krenn im Interview über die neue Saison.
FRIESACH. Noch herrscht Ruhe auf der Burgbaustelle in Friesach - doch das soll sich bald ändern. Im Hintergrund laufen schon längst die Vorbereitungen auf die neue Saison.
WOCHE: Was ist für das Jahr 2014 auf der Burgbaustelle geplant?
Gerald Krenn: Wir haben für heuer zwei Ziele: Erstens soll der Wohnturm der Burg merklich in die Höhe wachsen, gegen Ende der Saison soll er eine Höhe von rund vier Metern erreicht haben. Und das zweite Ziel ist es, selbst Kalk zu brennen. Das ist eine extrem schwierige Angelegenheit, da es sehr kompliziert ist, die Temperatur zu regulieren. Das Ganze wird ein spannendes Experiment - doch wenn das funktioniert, sind wir auf der Baustelle völlig unabhängig, was den Kalk angeht.
Wenn der Turm eine gewisse Höhe erreicht - hat das auch Auswirkungen auf die Sicherheit?
Natürlich, wir bekommen von Johannes Grabmayer Hinweise, wie die Gerüste damals ausgesehen haben - und dann müssen wir natürlich experimentieren, wie wir das Gerüst stabil errichten können.
Und wo liegen abseits des Baus die Herausforderungen?
Eine Herausforderung ist es sicher, dass wir attraktiver für die Besucher werden. Wir haben im letzten Jahr schon gemerkt, dass das immer besser wird - jetzt hat man ja schon den Bereich mit den ganzen Werkstätten und das Fundament des Turms, darunter kann man sich schon etwas vorstellen. Wenn der Turm eine richtige Höhe hat, kann man ihn schon von der B317 aus sehen.
Gibt es auch Ziele, was die Besucher angeht?
Ich werde jetzt sicher keine Zahl nennen, die wir uns erwarten. Wenn die zu hoch ist, kriege ich zu Saisonende eine auf den Deckel - wenn ich sie zu niedrig ansetze, kriege ich jetzt schon eine auf den Deckel, also lass ich das lieber. Was uns aber ganz klar ist: Wir müssen die Burgbaustelle mehr wie eine Firma führen und daran arbeiten, dass wir die Kosten möglichst gut selbst abdecken.
Wie sieht es mit der Finanzierung aus?
Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Fremdfinanzierung im Laufe der nächsten zwei Jahre ausläuft. Natürlich wird es nach wie vor Förderungen geben, aber wir brauchen nicht mehr damit zu rechnen, dass die in nächster Zeit wieder in dem Ausmaß von 2008 fließen werden. Dazu ist die budgetäre Lage im Land zu angespannt, also versuchen wir, neue Einnahmequellen zu finden.
Welche Möglichkeiten haben Sie da?
Neben dem Eintrittsgeld setzen wir vor allem auf Merchandising - bestes Beispiel sind die Stofffigur unseres Burgbau-Maskottchens, T-Shirts oder Kleinigkeiten, die am Burgbau-Gelände hergestellt werden. Wichtig ist hierbei, dass es immer einen regionalen Bezug gibt. Die Stofffiguren werden ja auch in St. Veit hergestellt.
Was ist vom Tourismus zu erwarten?
Wir sind schon sehr gespannt, was die verschiedenen Pakete angeht, in denen das Burgbauprojekt enthalten sind. Wenn man sich die Trends ansieht, so legen Urlauber ja großen Wert auf Ausflugsziele - und da können wir punkten. Auch in der Stadt gibt es Initiativen, die den Burgbau einbinden.
Wir haben aber gemerkt, dass die Mund-Propaganda eine große Rolle spielt. Wer einmal da war, kommt meistens wieder, oft auch mehrmals pro Saison. Die Leute haben ein Aha-Erlebnis vor Ort und wollen sich davon überzeugen, was auf der Burgbaustelle weitergeht.
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